Foodtrucks beim “After-Work-Impfen”. Kostenlos. Ohne Voranmeldung.

Rheinland-Pfalz hat jetzt die aktuellen Impfquoten für die einzelnen Städte und Landkreise vorgelegt. Und die sind für Landau und SÜW erfreulich. Aktuell sind in Landau 74,9 Prozent der Erwachsenen einmal geimpft. Und 67,7 Prozent haben bereits die Zweitimpfung erhalten. In SÜW haben 69,7 Prozent der Erwachsenen bereits ihren ersten und 63,8 Prozent ihren zweiten „Piks“ erhalten. Das entspricht einem Zuwachs von rund einem Prozent bei den Erstimpfungen und rund zwei Prozent bei den Zweitimpfungen. Aber das reicht noch nicht. Die Impfquote muss weiter steigen.
Bild: Im Impfzentrum LD/SÜW wird aktuell ohne Termin geimpft. Foto: KV SÜW/LD

Landau.SÜW.12.8.2021/kv/hi. Um die Impfquoten weiter zu steigern, erweitert das Impfzentrum Landau/SÜW seine Öffnungszeiten. „Wir wollen zusätzliche Anreize für noch Ungeimpfte bieten, um sich ihre Corona-Schutzimpfung abzuholen. Das hat sich in anderen Städten und Kreisen bezahlt gemacht“, teilen Landaues Oberbürgermeister, Thomas Hirsch. und der Erste SÜW-Kreisbeigeordnete, Georg Kern, mit.

After-Work-Impfen bis 21 Uhr
Aus diesem Grund öffnet die Einrichtung am Standort Landau am Dienstag, 17. August, und am Freitag, 20. August, jeweils bis 21 Uhr ohne Termin ihre Türen zum „After-Work-Impfen“.

Neben den längeren Öffnungszeiten bietet das Team des Impfzentrums ein zusätzliches attraktives Angebot mit zwei Foodtrucks an: Am Dienstag gibt es Paninis von der Metzgerei Weisbrod zu kaufen. Am Freitag servieren die Gaumenfreunde Burger und Pommes.

Das Impfen ist kostenlos
Hierzu erreichen die Verwaltungen immer wieder Anfragen. OB und der Stellvertreter des Landrats erneuern in diesem Zusammenhang auch ihren Appell, von der Möglichkeit der Corona-Schutzimpfung Gebrauch zu machen: „Wer sich jetzt impfen lässt, hat im Herbst den vollen Schutz mit allen Vorteilen, die die Impfung mit sich bringt. Wenn Sie es noch nicht getan haben, dann nutzen Sie die niedrigschwelligen Angebote in unserem Impfzentrum und schützen Sie sich und ihre Mitmenschen.“

Auch das reguläre Impfen ohne Termin im Impfzentrum LD/SÜW geht weiter
Immer wochentags von 8 bis 14 Uhr wird ohne Anmeldung geimpft. Mitzubringen sind nach Möglichkeit Impfausweis, Personalausweis und, falls vorhanden, Krankenkassenkarte.

Auch Jugendliche können sich impfen lassen
Wer zwischen 12 und 17 Jahren alt ist und sich gegen Corona impfen lassen möchte, muss von mindestens einem Sorgeberechtigten begleitet werden. Von dem zweiten Sorgeberechtigten muss eine entsprechende Einverständniserklärung vorliegen. Im Ausnahmefall kann auch eine dritte Person die Minderjährige oder den Minderjährigen begleiten. Etwa die Großmutter oder der Großvater. Dann muss aber eine Einverständniserklärung beider Sorgeberechtigter mitgebracht werden.

Zweitimpfungen an der Uni Landau
Geimpft wird von Freitag, 13. August, bis Montag, 16. August. Immer von 8 bis 18 Uhr im Audimax. Dann erhalten alle, die bei der gemeinsamen Sonderimpfaktion des Landes und der Hochschulen im Juli erstgeimpft wurden, ihren zweiten „Piks“.
Weitere Informationen dazu hier.

+++ 7Tages-R-Wert bleibt weiter über 1,0. Tendenz steigend. Am Donnerstagabend 1,33 (Vortag 1,18)

Der 7Tages-R-Wert (R7,t) bildet das Infektionsgeschehen von vor 8-16 Tagen ab. Seit dem 6. Juli liegt dieser Wert wieder über der kritischen Marke 1,0. Wenn R7,t beispielsweise mit 1,17 gemeldet wird, dann haben – rein statistisch gesehen – 1.000 neu Infizierte weitere 1.170 Personen angesteckt. Die Zahl der Neuinfektionen steigt also langfristig.

Das RKI meldet den berechneten R7,t seit Juli nur noch montags bis freitags im abendlichen Situationsbericht.

+++ deutschlandweit sind 59,2 Prozent der Bevölkerung mind. 1x geimpft. 44,6 % haben vollen Impfschutz (Stand 15. Juli, 10:00)

Interessant ist in diesem Zusammenhang ein bemerkenswertes TV-Interview, das Andreas Gassen am Sonntagabend gegeben hat. Andreas Gassen ist Orthopäde, Unfallchirurg und Rheumatologe. Seit dem 1. März 2014 ist er Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Der Kassenarzt-Chef sagte unter anderem der BILD: “Eine Impfquote von 90 Prozent sind Science Fiction. Die werden wir niemals erreichen”. Eine hohe Impfquote sehe er bei über 70 Prozent erreicht. Ein Grund dafür sei, dass Menschen sich nicht impfen lassen wollen. Weil sie Corona ignorieren oder weil sie den Impfungen misstrauen.

Als einmal geimpfte Personen zählen alle Menschen, die mindestens eine Impfung verabreicht bekommen haben. Auch Personen, die bereits eine ggf. erforderliche zweite Impfdosis erhalten haben, werden hier entsprechend mitgezählt.

Grundsätzlich werden Impfstoffdosen gemäß Bevölkerungsschlüssel verteilt. Nach Beschluss der MPK vom 19. März 2021 erhielten einige besonders von Mutationen betroffene Bundesländer Zusatzlieferungen (Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen). Zudem gab es verschiedene Ausgleichs- und Zusatzlieferungen an die Länder. Das beeinflusst den Anteil der gelieferten Dosen sowie die Impfquoten der Länder.

Quelle: impfdashboard.de, RKI, BMG.

+++ RKI meldet am Freitagmorgen (16.7.) 1.456 Neuinfektionen, 18 Todesfälle. Inzidenz erneut wieder leicht gestiegen. (heute 8,6, Vortag 8,0).

Die Inzidenz wird europaweit als ein Kennwert verwendet, wenn es um Lockerungen oder Verschärfung von Corona Bekämpfungs-Maßnahmen geht. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz so zu mindern und auf niedrigem Niveau zu halten, dass die Gesundheitsämter die Nachverfolgung von Kontakten der Corona-Infizierten leisten können.

Hospitalisierung als Alternative zum Inzidenzwert
Inzwischen wird eine andere Kennzahl als Alternative zum Inzidenzwert diskutiert: Die Hospitalisierung. Die BILD-Zeitung berichtete, dass das Robert-Koch-Institut (RKI) plane, “die Hospitalisierung als zusätzlichen Leitindikator“ in den Blick zu nehmen. Also die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Corona-Patienten.

Dazu passt, dass das Bundesgesundheitsministerium am Sonntag bekannt gab, dass Krankenhäuser künftig verpflichtet werden sollen, alle Krankenhausneuaufnahmen wegen Corona zu melden. Bisher wird lediglich die Zahl der Intensivpatienten zentral erfasst.

In der Politik gibt es zu den Überlegungen des RKI Zustimmung: Die mögliche Abkehr vom Inzidenz-Wert könnte „die langersehnte Wende für uns alle“ sein, sagte beispielsweise Friedrich Merz (CDU) am Wochenende der BILD.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) für neue Kriterien
Auch im Sommerinterview beim SWR hat nun Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Linie der Inzidenzwerte verlassen. Sie sprach sich dafür aus, dass der Inzidenzwert als Schwelle für verschiedene Maßnahmen bis zum Herbst durch neue Kriterien ergänzt werden könnte. Im Mittelpunkt könnten dann statt der reinen Zahl der Infektionen stärker die Auswirkungen auf die Betroffenen und das Gesundheitswesen stehen.

Freie Wähler sehen sich bestätigt
“Die Ministerpräsidentin schwenkt damit auf die Linie der Freien Wähler (FW) um, kommentiert FV-Fraktionschef Joachim Streit. Dieser hatte bereits unter anderem am 11. März in der SWR-„Elefantenrunde“ der sieben Spitzenkandidaten zur rheinland-pfälzischen Landtagswahl gefordert: „Schmeißt die alten Regeln über Bord und haltet euch nicht mehr an Inzidenzwerte“. Maßgeblich sei der Schutz des Einzelnen und die Stabilität des Gesundheitssystems. Dies werde durch das Festhalten allein an Inzidenzwerten nicht abgebildet.

Und Stephan Wefelscheid, Wirtschaftspolitischer Sprecher, der FW-Landtagsfraktion ergänzt: „Die Ministerpräsidentin hätte die Geschäfte viel früher öffnen können, hätte sie eher auf uns gehört. Die immensen Umsatzeinbußen waren vermeidbar. Bleibt nur zu hoffen, dass Malu Dreyer jetzt wenigstens im nächsten Plenum in dieser Woche den Weg für unseren Antrag auf Entschädigungsregelung für von Corona betroffene Selbständige freimacht. Die Geschäftsleute haben eine Entschädigung für die vermeidbare Phase der Schließungen mehr als verdient.“