Erhöhung der Energiepreise bei Stadtwerken?
suepress.de hat in Bad Bergzabern nachgefragt

Die Energiepreise gehen zurzeit durch die Decke. Ob an der Zapfsäule, beim Gaszähler oder auf der Stromuhr. Seit einigen Tagen tritt vor dieser Entwicklung in den Medien sogar das politische Regierungsbildungs-Feilschen hinter verschlossenen Türen in die zweite Reihe. Unsere Partner-Redaktion suewpress.de hat sich bei den Stadtwerken BZA kundig gemacht, was auf die Verbraucher zu kommt. Ob die Strompreise für deren Kunden demnächst angehoben werden, sei noch gar nicht raus, hat Redakteur Robert Wilhelm dabei herausgefunden.
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Bad Bergzabern.13.10.2021/Robert Wilhelm. Mit gespannter Gelassenheit betrachtet Christian Müller das, „was da gerade abgeht“. Denn ob der Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Bergzabern gezwungen sein wird, demnächst die Strompreise für seine Kunden anzuheben, ist noch gar nicht raus. Gleichsam blickt er schon mit Sorge auf die Ärmeren in der Gesellschaft und die Unternehmen, die sehr bald durchaus in ihrer Existenz bedroht sein könnten.

Eine zwiespältige Aussicht?
Ja und nein. Denn es ist kompliziert. Kompliziert deshalb, weil sich der Strom-Einkaufspreis für die Stadtwerke BZA wie für jeden anderen Versorger seit Juni in etwa verdreifacht hat. Von dortmals rund 5 auf derzeit 15 Cent die Kilowattstunde. Und da fängt es schon an. Die Strom- oder auch Gaspreise haben sich jedoch “lediglich” um rund 25 bis 30 Prozent erhöht, wie das die Internet-Vergleichsportale Verivox oder Check 24 listen.

Strom selbst kleinster Posten bei seinem Endpreis
Wie das? Kostet der Strom 5 Cent pro Kwh im Einkauf, muss der Verbraucher zurzeit 30 Cent bezahlen. Für was also die restlichen 25 Cent? EEG-Umlage (Gebühr für die Finanzierung zur Erzeugung erneuerbarer Energie), Netzentgelte, sonstige Umlagen und auf alles noch die Mehrwerststeuer von 19 Prozent.

EEG-Umlage entscheidender Faktor
Bei dieser Berechnung wirtschaften die Stadtwerke mit einer operativen Marge von 5 bis 7 Cent, mit der sie den Betrieb und das Personal finanzieren. Steigt, wie aktuell, der Einkaufspreis um bis zu 10 Cent pro Kwh bleibt von der Marge fast nichts übrig. Aber. Die EEG-Umlage soll demnächst vom Staat gesenkt werden. Das könnten im günstigen Fall 3 bis 4 Cent sein. Das entscheide sich in zwei bis drei Wochen. Dann entscheide sich folglich auch „ob wir den Strompreis überhaupt erhöhen müssen“, sagt Müller im Gespräch mit der suewpress-Redaktion. Und verweist nicht ohne Stolz darauf, dass die Stadtwerke BZA zurzeit die billigsten Stromanbieter in der Region seien, laut Check 24.

Strukturiertes Einkaufen von Strom
Das bedeutet: Die Stadtwerke sichern sich auf einen Zeitraum von 3 Jahren monatsweise zum aktuellen Marktpreis eine kleine Menge Strom. Immer 3 Prozent des eigenen Absatzes werden so kontinuierlich preislich gesichert. Das heißt, dass die Werke trotz des Anstieges von 5 auf derzeit 15 Cent die Kwh dem Verbraucher weiterhin nur mit 5 Cent in Rechnung stellen. Vorerst.

Kurzfristige Anstiege wie zurzeit können so über die Zeit hinweg abgefangen werden. Hält die Hochpreisphase allerdings an, wird sich das in etwa 2 Jahren auf den Verbraucher durchschlagen, prognostiziert Müller. Denn die Stadtwerke kauften ja jetzt in kleinen Mengen eben auch den teuren Strom ein. Und das wird zu erheblichen Problemen führen, wenn das irgendwann weitergegeben werden müsse.

Politik muss sozialen Ausgleich schaffen
Leiden werden finanziell schwach ausgestattete Haushalte und energieintensive Unternehmen. Müller rechnet vor: Bleibt der Stromeinkauf dauerhaft bei 15 Cent, steigt die Kwh von derzeit 30 auf 40 bis 45 Cent. Das sind bei einem Durchschnittsverbrauch von 3.000 bis 3.500 Kwh pro Haushalt Mehrausgaben von rund 350 Euro pro Jahr, nur für Strom. Dazu kämen ja noch Gas/Öl, Benzin, Lebensmittelpreise und, und, und.

„Das kann sich jemand mit Hartz IV nicht mehr leisten. Da muss es einen sozialen Ausgleich geben“, fordert der Chef der Stadtwerke, „anders geht das nicht. Aber das muss die Politik bestimmen.“ (rw)

Ambert Park als Generationen-Treff neu gestaltet.
Glanzvolles Eröffnungsfest

Was lange währt, wird endlich gut: „In freudiger Erwartung, dass es bald losgeht, sind wir ganz häufig vorbeigekommen und haben über den Zaun geschaut“, sagt Anne-Katrin Schweizer, die mit ihrem Mann und ihren drei kleinen Kindern zum dreitägigen Eröffnungsfest am Samstag gekommen ist. Eine glanzvolle Eröffnung mit viel Prominenz. Strahlender Sonnenschein und allseits gute Laune bei Jung und Alt.
Wer verstehen will, was gelebte Demokratie im gesellschaftlichen Miteinander ist, schaue auf das Generationenprojekt Ambert Park in Annweiler.
Bild: Eröffnung des Generationen-Treffs Ambert Park. Kinder schneiden das Band zur Rutschbahn durch. Dabei Beigeordneter Benjamin Burckschat, Seniorenbeauftragter Günter Magin, Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried (v.l.n.r.). Fotos: cmc-hi

Annweiler.19.9.2021/hi. „Vision für die Zukunft“ hatte Iris Grötsch ihre Präsentation zur Auftaktveranstaltung des Vereins Zukunft Annweiler überschrieben. Die Aufwertung des Ambert Parks war ihr Anliegen als Gründungsmitglied des Vereins: „Der Park ist ein Kleinod mitten in der Stadt mit einem alten Baumbestand und sollte zum Verweilen einladen. Die Bewohner sowie Besucher des naheliegenden Seniorenheims nutzen den Park für kleine Spaziergänge. Ich als Gästeführerin und Kultur-/Weinbotschafterin würde mir für die Stadt wünschen, dass der Park wieder mehr in das Stadtbild eingebunden wird“, hatte sie dazu gesagt. Das war vor sechs Jahren, am 20. September 2015.

Und dann kam die Bürgerinitiative zweier junger Mütter: Anne-Katrin Schweizer und Maggie Renz. Mit einer Unterschriftenaktion im Juli 2017, an der sich in kurzer Zeit mehr als 400 Annweilerer beteiligten, setzten sie sich dafür ein, einen naturnahen Spielplatz im Ambert Park zu schaffen.

In dem seinerzeitigen Ersten Beigeordneten der Stadt, Viktor Schulz (FWG), hatten sie einen interessierten und aufgeschlossenen Gesprächspartner, der die Idee aufgriff und sie zu einem generationsübergreifenden Projekt mit Modellcharakter weiterentwickelte. Das begeisterte auch Martina Sold, die Leiterin des Seniorenheims Haus Trifels. Und mit Norbert Schäfer vom Annweiler Ingenieurbüro für Spielraumplanung, der zugleich auch im Vorstand von Zukunft Annweiler war, hatte die BI Spielplatz eine weitere kompetente Persönlichkeit als Unterstützung gewonnen.

Nach der Kommunalwahl im Mai 2019 konstituierte sich dann im Spätsommer der neue Stadtrat. Mit dem neu gewählten Bürgermeister Benjamin Seyfried und drei Beigeordneten als Stadtvorstand. Für das Generationenprojekt Ambert Park war von nun an der Beigeordnete Benjamin Burckschat (CDU) zuständig.

Aufbauend auf der guten Vorarbeit von Viktor Schulz, der in zahllosen Gesprächen mit vielen Betroffenen und Beteiligten für das Generationenprojekt Ambert Park geworben hatte, beteiligte Burckschat mit dem städtischen Arbeitskreis „AK Ambert Park“ insbesondere die anfangs skeptischen Anwohner an der weiteren Planung und Umsetzung.

Und jetzt „haben wir einen wunderbaren, familienfreundlichen und naturnahen Spielplatz. Der ist zugleich auch Begegnungsort für Alt und Jung“, freut sich Anne-Katrin Schweizer mit ihren inzwischen drei Kindern, Jonas (6), Johannes (5) und Lotta (2). Maggie und Anne-Katrin sind vor allem aber auch beeindruckt „von der großartigen Umsetzung seitens der Stadt im Dialog mit allen Beteiligten“.

Für Bürgermeister Benjamin Seyfried ist das Generationenprojekt Ambert Park „ein Musterbeispiel dafür, wie Impulse aus der Bevölkerung von den politisch Verantwortlichen aufgegriffen werden können“, wie er bei einem Besuch des Vereins Zukunft Annweiler im vorletzten Jahr sagte.

In sechs Jahren 2015-2021 von der Projekt-Idee bis zur Umsetzung.
Nach der Kommunalwahl im Mai 2019 ging es dann im neu formierten Stadtrat im November 2019 weiter. Bürgermeister Benjamin Seyfried (parteilos) und Beigeordneter Benjamin Burckschat (CDU) trieben die Planung voran und beteiligten die allgemeine Öffentlichkeit an den Überlegungen zu einer Neugestaltung des Ambert Parks. Vor allem die betroffenen Anlieger konnten in einem städtischen Arbeitskreis (AK Ambert Park) ihre Erfahrungen, Bedenken und Anliegen einbringen. Alles öffentlich und transparent.

2021
16. April: Pflanzaktion mit ehrenamtlichen Helfern
16. Februar: Baubeginn steht kurz bevor

2020
18. Juli: Generationenprojekt auf der Zielgeraden. Planung berücksichtigt Argumente der Anwohner
8. Januar: Planung kommt langsam voran

2019
17. November: AK Generationsprojekt. Den Ambert Park gemeinsam als Kleinod entwickeln.

2017
20. November: BI Spielplatz mit Rückenwind
12. November: Bürgerinitiative BI Spielplatz gegründet

2015
20. September: Auftaktveranstaltung Zukunft Annweiler: Ambert Park aufwerten.
20. September: Präsentation Iris Grötsch

Galerie: Bilder von der offiziellen Eröffnung am Samstagvormittag

Eröffnungsansprache. Stadtbeigeordneter Benjamin Burckschat.

Galerie: Am 31. August. Letzter Check vor dem Eröffnungsfest




 

Lions und URIDU: Gemeinsam für Mütter und Kinder in Ghana

Lions Annweiler und URIDU. Eine lokale Zusammenarbeit, die international wirkt. Und ein gutes Beispiel dafür, wie innovative Ideen gerade in schwierigen Zeiten ein positives Zeichen setzen können. Schon seit 2018 fördert der Lions-Club unter anderem auch die ebenfalls in Annweiler ansässige gemeinnützige Organisation URIDU. URIDU bringt analphabetischen Frauen in Entwicklungsländern hörbares Gesundheitswissen in ihrer jeweiligen Muttersprache.
Bild: Im Rahmen des gemeinsamen Projekts von Lions und URIDU verteilten die örtlichen Klinikmitarbeiter in Ghana an Frauengruppen 50 robuste, solarbetriebene MP3-Player.  Foto: Felicitas Heyne

Annweiler.31.8.2021/hi. Richard Osei Kwasi wurde in Ghana geboren und wuchs auf in einem kleinen Dorf namens Opuniase. Fast 70 Kilometer sind es von dort bis in die nächstgrößere Stadt Kumasi. Die Kindersterblichkeit in dieser abgelegenen, sehr ländlichen Gegend ist hoch. Denn die medizinische Versorgung ist mangelhaft. Die traurige Konsequenz: Vier Prozent der dort geborenen Babies sterben gleich während oder direkt nach der Geburt. Acht Prozent werden nicht einmal fünf Jahre alt.

Deutsche und französische Lions-Clubs gemeinsam
Richard gehört zu den Glücklichen, die überlebten. Heute wohnt und arbeitet er in Paris und ist Mitglied des französischen Lions-Clubs Meulan les Mureaux. Aber er hat seine Heimat und die große Not der Mütter, Schwangeren und Neugeborenen dort nicht vergessen. Auf seine Initiative hin begann der französische Lions-Club deshalb zusammen mit seinem deutschen Partner-Club, den Lions Annweiler, mit dem Bau einer Klinik für Geburtshilfe in Opuniase.

Alle Spenden kommen hundertprozentig im Spital an
Acht Jahre liegt der Beginn dieses grenzüberschreitenden Engagements mittlerweile zurück. Im November 2017 konnten bereits die ersten Schwangeren im Umkreis von Opuniase ambulant betreut werden. Mittlerweile besteht die Klinik aus zwei einstöckigen Gebäuden, die auch Krankenzimmern für stationäre Fälle und einem Kreißsaal Platz bieten, der eine hygienische und sichere Geburt möglich macht. Ein Stab von 30 Mitarbeitern garantiert die medizinische Versorgung der Frauen und Kinder rund um die Uhr. Und ein drittes Gebäude ist bereits im Entstehen: Dort sollen augenoptische und andere, ebenfalls dringend benötigte Behandlungen angeboten werden. Der Betrieb der Klinik liegt in den Händen der örtlichen Baptistenkirche, aber Richard Osei Kwasi ist regelmäßig selbst vor Ort und sorgt dafür, dass alle Spendenmittel zu einhundertprozent in den Bau der Klinik fließen.

Gemeinsam in Annweiler: Uridu und Lionsclub
Schon seit 2018 fördert der Lions-Club auch die ebenfalls in Annweiler ansässige gemeinnützige Organisation URIDU. URIDU bringt analphabetischen Frauen in Entwicklungsländern hörbares Gesundheitswissen in ihrer jeweiligen Muttersprache. Über Technologien wie WhatsApp, mobile Webanwendungen und solarbetriebene Audioplayer werden die Inhalte überall frei und leicht zugänglich gemacht. Ideal für abgelegene Regionen wie Opuniase mit einer hohen Analphabetinnenrate! Bei einem Vortragsabend entstand daher schnell die Idee, gemeinsam mit dem Lions-Club auch dort aktiv zu werden.

Audiopedia in Ghana. In der lokalen Sprache Akan-Twi
Gesagt, getan! Und so konnten die Klinikmitarbeiter in Opuniase in den vergangenen Monaten 50 robuste, solarbetriebene MP3-Player an Frauengruppen im Umkreis der Klinik verteilen. Die Player enthalten die sogenannte „Audiopedia“: eine Sammlung von über 400 wichtigen Fragen und Antworten rund um Gesundheitsvorsorge und Krankheitsprävention. Zentrale Schwerpunkte dabei bilden die Themen Schwangerschaft, Geburt, Babypflege und Familienplanung – alles selbstverständlich in der lokalen Sprache Akan-Twi. Frauen, die weder lesen noch schreiben können, können sich die Inhalte in den Gruppen nun gemeinsam anhören und eventuell auftretende Fragen mit den Klinikmitarbeitern besprechen.

Zusätzlich wird in der Klinik selbst ein so genanntes URIDU-QWifi installiert: ein kostengünstiger Minicomputer, der ein lokales Wifi-Netzwerk ohne Internetverbindung unabhängig vom Stromnetz erstellt. Über dieses Netzwerk können dann in der Klinik wartende Patientinnen, die schon über ein Smartphone verfügen, alle Audiopedia-Inhalte auch ganz selbständig abrufen und sie sich anhören. Ohne für den Datentransfer zahlen zu müssen.

Die Klinik beseht aus zwei einstöckigen Gebäuden in denen ein Stab von 30 Mitarbeitern rund um die Uhr die medizinische Versorgung aufrechterhalten. Ein drittes Gebäude ist im Entstehen. Durch das Engagement der französischen Lions Freunde aus Ghana konnte sichergestellt werden, dass alle Spendenmittel einhundertprozentig in den Bau der Klinik geflossen sind. Der Betrieb der Klinik liegt in den Händen der Baptisten Kirche vor Ort.

Rosé-Wein: Kitsch oder Kult?
Folge 3/3: Was tranken die alten Römer und Griechen?

Wie wird Rosé hergestellt, welche Rebsorten und Spielarten kommen vor und wie schmecken die unterschiedlichen Typen? Darüber hatten wir in Folge 1 geschrieben mit einer Wein-Empfehlung, die ins schöne Frankweiler führte. In Folge 2 beschäftigten wir uns mit den verschiedenen Herstellungsverfahren für Roséwein. In unserer letzten Folge 3 berichten wir aus der Historie des Rosé: Was tranken die alten Römer und Griechen?
Bild: Die Heimat des Rosé: Südfrankreich. Foto: pixabay

Burrweiler.25.6.2021/Susanne Geipert. Eigentlich ist der Rosé aus der Not heraus entstanden. Als Abfallprodukt bei der Rotweinherstellung. Wenn es nämlich eine zu hohe Produktion gab, hatte man bei der Rotweinernte Saft abgezogen und daraus Rosé hergestellt.

Außerdem gab es andere Standorte/Weingebiete, wo die Rotweine einfach besser waren. Beispielsweise in Burgund und bei Bordeaux. Daher hatte man die roten Trauben lieber als Rosé verarbeitet und sich dadurch ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. Wie zum Beispiel in der Provence.

Rosado, Oeil de Perdrix, Weißherbst
Weitere wichtige Produktionsgebiete sind in Spanien (Rosado) und in Italien (Rosato). In Österreich heißt er Schilcher. Und in der Schweiz gibt es den „Oeil de Perdrix“, also das Auge des Rebhuhns, denn der Hahn hat einen roten Ring um die Augen.

Ein bei uns in der Pfalz bekannter Begriff ist Weißherbst. So darf sich ein Rosé nennen, der nur aus einer Rebsorte gekeltert ist.

Die Wiege des Rosé
Die Wiege des Rosés liegt in Frankreich, an der südlichen Rhone. Mit dem berühmten Rosé-Anbaugebiet Tavel. Außerdem in der Provence und an der Loire (Rosé d´Anjou).

In Frankreich wird mittlerweile mehr Rosé als Weißwein getrunken. An der Cote d´Azur dient der Rosé sogar als günstigere und nicht prickelnde Champagner Alternative.

Weltstars als Rosé-Produzenten
Es war ein Paukenschlag in der Weinwelt, als die zwei Stars Angelina Jolie und Brett Pitt im Jahr 2008 ein Anwesen mit 500 Hektar Land in der Provence gekauft haben. In dem Schloss gibt es auch noch ein Tonstudio, das auch schon von Sting und Pink Floyd genutzt wurde.

Unter dem Namen des Anwesens Chateau Miraval, wird dort nun zusammen mit der Familie Perrin ein Roséwein namens Miraval produziert. Der Miraval-Rosè ist schnell zum neuen Kultwein in der Provence aufgestiegen. Die Flasche kostet um die 16 Euro und ist in gut sortierten Supermärkten auch bei uns erhältlich.

Und was tranken die alten Römer und Griechen?
Was zumeist nicht im Lateinunterricht gelernt: Zu Zeiten der Römer gab es nur Weiß- und Roséweine. Die Rotweinherstellung war in der Antike noch nicht bekannt.

Fazit
Am Ende kann man feststellen, dass manche Roséweine wohl gemeinhin eher als „Kitsch“ oder in der Weinszene als „Lillifee-oder Lollipop-Weine“ betrachtet werden.

Das soll diese Weine keinesfalls herabzuwürdigen, denn sie schmecken hervorragend im Sommer auf der Terrasse. Und manchen gefällt das süß-fruchtige Spiel am Gaumen ohnehin besser als trocken. Andere Weine wie der weltberühmte Tavel gehört dann doch eher in die Kategorie Kult.

BacchusWelt Weinempfehlung
Rosé: Fräulein Rosé Cuvée, Weingut Lukas Kesselring, Ellerstadt
Optik: lachsfarben
Duft: rote Sommerfrüchte (Brombeere, Walderdbeere), Minze, Rhabarber
Geschmack: frisch, feinfruchtig, leicht moussierend
Info vom Winzer:  der Wein ist im Stahltank ausgebaut und enthält 60% Merlot und 40% Spätburgunder (Restzucker 12,1 g/l, Säure 6,7 g/l)
Passt zu: Gegrilltem Fisch Gemüse, im Alleingang, ein Sommerwein par Excellence
Preis: ca. 7 Euro

Den Herausforderungen des Klimawandels trotzen:
Landaus Baummanager wachen über 35.000 Stadtbäume

Rund 35.000 städtische Bäume sind im digitalen Baumkataster der Stadt Landau verzeichnet. Und alle müssen unterhalten, gepflegt und regelmäßig kontrolliert werden. Diesen Job übernehmen die bei der Grünflächenabteilung des Umweltamts angestellten Baummanager.
Bild: Umweltdezernent Lukas Hartmann, Baummanagerin Johanna Roth und Grünflächenchefin Sabine Klein (v.l.n.r.) vor der vom Zunderschwamm befallenen Zerr-Eiche im Landauer Savoyenpark. Foto: LD

Landau.2.8.2021/ld. Die Hitzesommer der vergangenen Jahre setzen den Bäumen zu und machen sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. In den vergangenen Jahren haben sich die Ausgaben für die Bewässerung der Landauer Stadtbäume bereits verdoppelt. Und trotzdem mehren sich die Ausfälle. Aus diesem Grund setzt die Stadt bei Nachpflanzungen schon jetzt verstärkt auf klimaangepasste Arten wie Feld-Ahorn, Hopfenbuche und Blumen-Esche.

„Wir wollen möglichst viele Stadtbäume erhalten und gleichzeitig für noch mehr Stadtgrün sorgen“, betont Umweltdezernent Lukas Hartmann (Grüne). „Denn: Bäume spielen als Schattenspender, Klimaregulatoren und Sauerstofflieferanten eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und sorgen vor Ort für ein besseres Stadtklima.“ In diesem Jahr pflanze die Stadt Landau rund 400 Bäume. Dabei handele es sich sowohl um Nachpflanzungen für meist junge, leider ausgefallene Bäume als auch um komplett neue Standorte.

Das Baumkataster
Das Baumkataster dient dazu, zur rechten Zeit die richtigen Baumpflegemaßnahmen zu veranlassen, um so die Bäume in ihrer Entwicklung zu fördern. Aber auch, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Auf diese wichtige Aufgabe entfielen im städtischen Stellenplan bislang 2,5 Stellen. Seit Anfang August ist eine weitere Stelle dazu gekommen.

Regelmäßige Baumkontrollen
Die fachlich besonders qualifizierten und ausgebildeten Baumkontrolleure überprüfen jeden Baum im Stadtgebiet regelmäßig. Werden bei den Kontrollen Schäden bemerkt, leiten die städtischen Mitarbeiter entsprechende Maßnahmen ein. Totholz muss entfernt, Baumkronen müssen eingekürzt, oder es müssen in letzter Konsequenz Bäume gefällt werden.

Eine der Baummanagerinnen der Stadt Landau ist Johanna Roth. „Wir erfassen die Baumdaten direkt vor Ort auf transportablen Computern“, berichtet sie. „Dazu zählen neben Baumart und Standort auch Größe, Stammdurchmesser, Baumkronendurchmesser und eventuelle Schäden wie Pilzerkrankungen oder abgestorbene Äste.“

Kontrolliert wird bis zu zwei Mal im Jahr. Abwechselnd im belaubten und unbelaubten Zustand.

Bildung von Totholz hat sich verdreifacht
Die Baummanager betrachten die Bäume mit geübtem Auge von außen, um mögliche Krankheitssymptome zu erkennen. Werden dabei Symptome wie z.B. Pilzfruchtkörper oder vermehrt abgestorbene Äste entdeckt, folgen eingehendere Untersuchungen. In besonderen Fällen wird z.B. mit einem Resistographen, einem Gerät mit einer besonders dünnen Nadel, geprüft, ob und wie stark ein Fäuleanteil im Stamm vorhanden ist. „Die Bildung von Totholz hat sich in den vergangenen Jahren verdreifacht“, findet Roth klare Worte mit Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels.

Künstliche Bewässerung der Jungbäume
Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf den Jungbäumen im Stadtgebiet. Sie „groß zu bekommen“, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Grünflächenabteilung. Um das zu erreichen, wurden die Baumbeete entlang von Straßen vergrößert und es kommen Wassersäcke, sogenannte „Treegator“, sowie ringförmige Drainrohre zum Einsatz. Letztere dienen dazu, die Wurzeln der Jungbäume weiter in die Tiefe zu locken, damit sie sich das Boden- und Grundwasser selbst erschließen und somit nach den intensiven und regelmäßigen Wassergaben in den ersten drei Jahren künftig auch ohne künstliche Bewässerung auskommen.

Hundertjährige Eiche im Savoyenpark gerettet
Ein aktuelles Beispiel für die Arbeit der städtischen Baummanager schildert Sabine Klein, Leiterin der städtischen Grünflächenabteilung. Im Savoyenpark steht eine stattlichen Zerr-Eiche. 28 Meter hoch und etwa 120 bis 150 Jahre alt. Von einem Baumpilz, dem Zunderschwamm, befallen. Die Eiche ist als Naturdenkmal ausgewiesen. Bei einem der jüngsten Unwetter war ein großer Ast abgebrochen.

„Um den Baum zu erhalten und für die Verkehrssicherheit zu sorgen, mussten wir seine Krone sehr stark einkürzen. Mit diesem starken Kronensicherungsschnitt wird die Gefahr eines weiteren Astausbruchs genommen. Gleichzeitig kann der Baum noch mehrere Jahrzehnte lang als Lebensraum für Insekten, Vögel und Fledermäuse dienen. Für die nämlich stellt stehendes Totholz ein besonders wertvolles Habitat dar”.

Generationen-Projekt Ambert Park.
Pflanzaktion mit ehrenamtlichen Helfern

Der neue Ambert Park nimmt Gestalt an. Mitte März haben die Bauarbeiten in diesem Annweiler Kleinod begonnen. Zur Zeit wird unter anderem der Hügel im östlichen Bereich gartenarchitektonisch gestaltet. Am Donnerstag kam nun auch eine erste Lieferung von getopften Stauden beim Bauhof an. Ehrenamtliche Helfer haben kräftig gegraben und gegossen. In einem ersten Arbeitseinsatz wurden am Freitag ein halbes Hundert Pflanzen eingebuddelt.

Annweiler.16.4.2021/hi. Eine der beiden Initiatoren des Annweiler Generationen-Projekts, Anne-Katrin Schweizer, lies es sich nicht nehmen, bei der ersten Pflanzaktion durch ehrenamtliche Helfer dabei zu sein. Es sei schon ein besonderes Erlebnis, sagt sie, den drei Kleinen zu zeigen, dass hier demnächst ein naturnaher wunderschöner Spielplatz entsteht.

Vor vier Jahren hatte alles angefangen. Mit der von den beiden jungen Müttern, Anne-Katrin Schweizer und Maeggi Renz, initiierten Bürgerinitiative BI Spielplatz. Mit einer Unterschriftenaktion und einem Ersten Beigeordneten der Stadt, Viktor Schulz (FWG), der für das Anliegen ein offenes Ohr hatte. Daraus entstand dann letztlich das Konzept einer Generationen-Begegnungsstätte. Mitten im Herzen von Annweiler. Eingebettet zwischen Queich und Mühlgraben.

Das Annweiler Ingenieurbüro „Stadt-und-Natur“, mit den Inhabern Norbert Schäfer und Helga Berger, hat geplant, der Stadtrat hat beraten, für die Finanzierung gesorgt. Und nun leitet Benjamin Burckschat die Umsetzung.

Aber auch bei Einwerbung finanzieller Mittel kommt eine klamme Kommune wie die Stadt Annweiler bei einem solchen Projekt schnell an Grenzen. Was die Kosten angeht ebenso wie die notwendigen personellen Ressourcen.

Und so haben am Freitag viele gärtnerischen Hände angepackt, gespatet, gebuddelt und gegossen.

Vorneweg der für das Projekt verantwortliche Beigeordnete Benjamin Burckschat (CDU) und die Fraktionsvorsitzenden Mathias Gröber (FWG) und Carmen Winter (CDU).

„Auch wenn die Logistik vielleicht etwas komplizierter ist als in normalen Zeiten und einem auch das gesellige Zusammensein, das zu einer solchen Aktion gehört, fehlt, hat es richtig Spaß gemacht hier gemeinsam etwas zu gestalten“, zeigt sich Benjamin Burckschat motiviert.

Wir haben die Akteure bei der Arbeit besucht und Eindrücke In der untenstehenden Bildgalerie festgehalten.

Im Herbst soll in einer weiteren größeren Pflanzaktion erneut ans Werk gegangen werden, erklärt Burckschat und setzt wieder auf freiwillige Helfer aus der Annweiler Bürgerschaft: „Dann hoffentlich bei einer stärkeren Durchimpfungsrate mit mehr Freiheiten, die dann hoffentlich einen geselligen Ausklang nach geschaffter Arbeit zulassen“.

Neugestaltung Ambert Park.
Baubeginn steht kurz bevor

Wer verstehen will, was gelebte Demokratie im gesellschaftlichen Miteinander ist, schaue auf das Generationenprojekt Ambert Park in Annweiler.
Bild: Beigeordneter Benjamin Burckschat “Für den Park werden Öffnungszeiten eingerichtet. Dazu werden Tore angebracht”. Foto: cmc-hi

Annweiler. 16.2.2021/hi. Konkret angefangen hat alles mit der BI Spielplatz. Mit einer Unterschriftensammlung hatten die beiden jungen Mütter, Anne-Katrin Schweitzer und Maggie Renz, im November 2017 eine Bürgerinitiative begonnen, um einen innenstadtnahen schönen Spielplatz mit naturnaher Gestaltung zu schaffen. Der Ambert Park sollte dafür der geeignete Ort sein.

Der zu dieser Zeit dafür zuständige Erste Beigeordnete, Viktor Schulz (FWG), hatte für das Anliegen ein offenes Ohr. Aus kommunalpolitischer Sicht stellte er die Spielplatz-Idee in einen größeren Zusammenhang und brachte damit das Generationen-Projekt Ambert Park auf den Weg.

Schon zwei Jahre vorher, im September 2015, hatte der seinerzeit neu gegründete Verein Zukunft Annweiler in seiner Auftaktveranstaltung im Hohenstaufensaal die Aufwertung des Ambert Parks thematisiert. Als ein wichtiges Stadtentwicklungsprojekt hin zu einem barrierefreien Ensemble wurde das Gebiet Wasgau-Center/Bahnhof/Ambert-Park/Hohenstaufenstraße/Altstadt beschrieben. Iris Grötsch ging in ihrer Präsentation dabei auf die Historie des Ambert Parks als ein Kleinod der Stadt ein und gab Impulse und Denkanstösse für eine dringend nötige Aufwertung des Ambert Parks aus der Sicht einer Gästeführerin. Das war anno 2015.

Nach der Kommunalwahl (Mai 2019) ging es dann im neu formierten Stadtrat im November 2019 weiter.
Bürgermeister Benjamin Seyfried und Beigeordneter Benjamin Burckschat (CDU) trieben die Planung voran und beteiligten die allgemeine Öffentlichkeit an den Überlegungen zu einer Neugestaltung des Ambert Parks ein. Vor allem die betroffenen Anlieger konnten in einem städtischen Arbeitskreis (AK Ambert Park) damit ihre Erfahrungen, Bedenken und Anliegen einbringen.

Alles öffentlich und transparent.

Und demnächst kann man erleben, wie der Ambert Park sein Gesicht wandeln wird.

Der Stadt-Ausschuss unter der Leitung des Kultur-Beigeordneten, Benjamin Burckschat, hat den geänderten Plänen zugestimmt. Und der Stadtrat hat die Umsetzung des Projektes beschlossen.

Für den Park werden Öffnungszeiten eingerichtet. Dazu werden Tore angebracht. Diese sind bereits installiert. „Das ist auch während der Umbauphase sinnvoll zur Sperrung der Baustelle“, findet Burckschat, „die Hütten, die immer wieder aufgebrochen werden, sollen nun erstmal dauerhaft verschlossen werden“.

So, wie vom AK Ambert Park gewünscht, werde eine Neubepflanzung vorgenommen. Dafür seien weit mehr als 200 neue Pflanzen geplant. Die Bepflanzung soll in zwei Pflanzaktionen erfolgen. Auch der Hügel werde wieder hergerichtet.

Die Neugestaltung des Ambert Parks folgt also weitgehend dem, was unter direkter Beteiligung der Bürgerschaft entwickelt worden ist. „Nur das Trampolin ist erstmal den Einsparungen zum Opfer gefallen“, bedauert Burckschaft, „es kann jedoch im Nachhinein dann installiert werden, wenn hierfür über Spenden die notwendigen Mittel zusammen kommen. Derzeit wird noch geprüft, ob noch solarbetriebene Laternen installiert werden können. Damit soll die Sicherheit, insbesondere außerhalb der Öffnungszeiten, erhöht werden“.
Am Dienstag dieser Woche hat die Baustelleneinweisung stattgefunden.

Generationenprojekt Ambert Park auf der Zielgeraden
Planung berücksichtigt Argumente der Anwohner

„Dieser schöne Baum bleibt erhalten und wird in den unteren Ästen zum Kletterbaum für die Kinder“. Beigeordneter Benjamin Burckschat (CDU) erläutert vor Ort die überarbeitete Planung für die Neugestaltung des Ambert Parks als Mehrgenerationenprojekt.         Foto: hi

Annweiler.18.7.2020/hi. In der Hochphase der Coronazeit war es längere Zeit ruhig geblieben um das Generationenprojekt im Ambert Park. Doch inzwischen hat das Projekt wieder Fahrt aufgenommen. Eine überarbeitete Planung ist vom Annweiler Landschaftsarchitekten Norbert Schäfer (Architekturbüro Stadt+Natur) am 25. Juni den Mitgliedern des Arbeitskreises sowie allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt worden.

Deren Wünsche und Anregungen wurden darin weitgehend berücksichtigt. Von den ursprünglich 21 kritischen Punkten konnten fast alle zur Zufriedenheit der Anwohner geklärt werden und sind durch Umplanungen ausgeräumt worden.

Bei einem Park-Rundgang erläuterte Benjamin Burckschat (CDU), der als Beigeordneter den Geschäftsbereich Kultur/Soziales/Generationen leitet, den aktuellen Planungsstand anhand der untenstehenden Abbildungen und Fotos.

So wie es im Arbeitskreis gefordert worden war, bleibt die Westseite des Ambert Parks mit dem Teich erhalten: „Das gibt dem Park in seiner endgültigen Ausgestaltung ein schönes Ambiente“, so Burckschat.

Durch abschließbare Tore und beschränkte Öffnungszeiten soll Vandalismus verhindert und nächtlichen Ruhestörungen entgegengewirkt werden.

„Zunächst wird sommers wie winters der neu gestaltete Ambert Park täglich von 7-19 Uhr öffentlich zugänglich sein. Man wird sehen, ob es die Entwicklung zulässt, die Öffnungszeiten zu verlängern“, erläuterte Burckschat und betonte „die Benutzungsregeln werden vom Stadtbürgermeister unter Einbeziehung von Anwohner-Vertretern entworfen und im städtischen Arbeitskreis zur Diskussion gestellt. Danach wird der Stadtrat endgültig beschließen“.

Eine transparente öffentliche Kommunikation und die frühzeitige Einbindung insbesondere der Anwohner rund um den Ambert Park ist bei allen Beteiligten gut angekommen: „Bürgermeister Seyfried und der Stadtbeigeordnete Burckschat machen das ganz großartig. Mit aller Transparenz, die möglich ist“, beschreibt Astrid Satter, die in der Hohenstaufenstraße wohnt und als Sprecherin der Anwohnerschaft fungiert, die Zusammenarbeit mit der Stadtspitze bei der Neugestaltung zur Aufwertung des städtischen Kleinods. „Bei aller Skepsis, die noch besteht, dass man die nächtlichen Ruhestörungen in den Griff kriegt, und die Schließungszeiten kontrolliert und eingehalten werden – es geht doch alles in die richtige Richtung. Es läuft prima“.

„Ich finde es bewundernswert, wie sehr sich die vier jungen Leute an der Stadtspitze engagieren“, sagt auch Michael Würtz, und bringt damit die Anerkennung der Annweilerer für die stadtpolitische Arbeit, die in kurzer Zeit schon viel bewegt hat, zum Ausdruck.

Inzwischen wurde im Ausschuss für Kultur, Soziales und Generationen die Neugestaltung des Ambert Parks beraten und mit einer positiven Empfehlung zur Umsetzung des Mehrgenerationenprojekts in den Stadtrat eingebracht.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 1. Juli zugestimmt. Die detaillierte Werkplanung wurde beauftragt.

„Ich engagiere mich für die Umgestaltung des Ambert Parks als ein Mehrgenerationenprojekt und denke, dass mit dem Baubeginn voraussichtlich Ende des Jahres zu rechnen sein wird. Bis August 2021 wird das Projekt dann vollständig umgesetzt sein“, gibt sich Benjamin Burckschat zuversichtlich.


Arbeitskreis Generationen-Projekt Ambert Park.
Planung kommt langsam voran

Der Ambert Park soll aus seinem Schlaf erweckt und naturnah gestaltet werden. Die Anwohner wirken im Arbeitskreis mit. 
Foto: Archivbild

Annweiler.8.1.2020/hi. Ein Jahr ist es her, als Viktor Schulz im Stadtrat die ersten Überlegungen zur Gestaltung und Überplanung des Ambert Parks im Rahmen des EU-Projekts LEADER vorgestellt hatte. Seniorinnen und Senioren, die im Haus Trifels wohnhaft sind, waren befragt worden ebenso wie die Kindergärten, das Jugendhaus Lemon und vor allem auch die Anwohner. (Wir berichteten hier am 20.11.2017 und hier am 17.11.2019).

Der neue gewählte Stadtrat mit seinem Ausschuss für Soziales/Kultur/Generationen hat Ende Oktober einen städtischen Arbeitskreis ins Leben gerufen, damit die interessierten Annweilerer bei der Planung für eine Aufwertung des Ambert Parks mitwirken können. Er wird geleitet vom Beigeordneten Benjamin Burckschat (CDU), der im Stadtvorstand den Geschäftsbereich Soziales/Kultur/Generationen verantwortet.

Derzeit arbeite die Verbandsgemeinde-Verwaltung noch an der Umsetzung des Stadtrats-Beschlusses, informierte dieser Tage Burckschat in einem Rundbrief an den Arbeitskreis. Die Beauftragung des Ingenieurbüros mit den ersten Planungsphasen sei in Vorbereitung. Die Grundlage dafür seien die Vorgaben aus der letzten Arbeitskreis-Sitzung.

Demnächst werde es in Treffen von Ingenieurbüro, Bauabteilung und der Stadt geben. Danach  werde der Arbeitskreis über das weitere Vorgehen informiert.

Motivation und Engagement im Arbeitskreis Generationenprojekt.
Den Ambert Park gemeinsam als Kleinod entwickeln

Wann hat es das schon mal gegeben. Der Ratssaal war am letzten Samstagvormittag voll besetzt. 30 Bürgerinnen und Bürger waren ins Rathaus gekommen, um im „Arbeitskreis Ambert Park“ mitzuarbeiten. Darunter viele Park-Anrainer aus der Hohenstaufenstrasse und der Bahnhofstrasse. Auch Bürgermeister Benjamin Seyfried hatte sich dazu eingereiht – auf den üblicherweise sonst für Zuhörer bereitstehenden Plätzen.
 „Froh, dass wir den Arbeitskreis jetzt haben“. Diskussions-Ergebnisse an der Tafel festgehalten. Anne-Katrin Schweizer, Benjamin Burckschat, Astrid Satter, Benjamin Seyfried (v.l.n.r.).  Foto: hi

Annweiler.18.11.2019/hi. Der Arbeitskreis ist Ende Oktober vom Stadtausschuss Soziales/Kultur/Generationen ins Leben gerufen worden, damit die interessierten Annweilerer bei der Planung für eine Aufwertung des Ambert Parks mitwirken können. Er wird geleitet vom Beigeordneten Benjamin Burckschat (CDU), der im Stadtvorstand den Geschäftsbereich Kultur/Soziales/Generationen verantwortet.

Generationenprojekt Ambert Park – eine lange Geschichte
Es war eine lebendige und engagierte Diskussion. Mit Schilderungen von Sorgen und Ärgernissen der Anwohner. Und mit vielen kreativen Überlegungen und Anregungen zur Problemlösung im Sinne aller.

Die angesprochenen Probleme sind nicht neu. Schon 2014 hatten 27 Anwohner in einer offenen Petition an den damaligen Stadbürgermeister Wollenweber die ständige Ruhestörung und Kriminalität im Ambert Park beklagt und Maßnahmen dagegen gefordert. Seither war es dann ruhiger geworden im Park.

Ängste kamen bei den Anwohnern dann wieder auf, als vor zwei Jahren Anne-Katrin Schweizer und Maggie Renz die BI Spielplatz gegründet hatten. In kurzer Zeit sammelten sie über vierhundert Unterschriften. Die BI setzt sich dafür ein, einen schönen, naturnahen Spielplatz im Ambert-Park zu schaffen, weil man dort die idealen Randbedingungen vorfinde: „Ein schattiger Spielplatz in der Innenstadt, der etwas Besonderes ist und Leute anzieht. Hier könnten Kinder ihre Zeit gern verbringen und sich wohlfühlen“. (Wir berichteten).

In der Stadtratsitzung am 16. Januar dieses Jahres stellte Viktor Schulz (seinerzeit Erster Beigeordneter) die Gestaltung und Überplanung des Ambertparks im Rahmen des EU-Projektes LEADER vor. Bei insgesamt 140.000 Euro veranschlagten Kosten wurden 40.300 Euro Fördermittel bewilligt. Weitere ca. 40.000 Euro brächten Spielplatzablösen. Mit Eigenleistungen und Spenden könnte die Finanzierung gelingen.

Sicher ist: Mit dem Generationenprojekt wird der romantische Park aus seinem Schlaf erweckt. Das Gesamtbild soll naturnah gestaltet und die Wegführung nicht verändert werden. Der Teich bleibt erhalten. Mit einem Spielplatz, Wasserspielplatz, Trampolinen und einem Barfußpfad könnte ein neuer Spielbereich entstehen. Ausserdem sollen verschiedene Sitzmöglichkeiten entstehen ein Die Seniorinnen und Senioren haben sich ausdrücklich einen Bouleplatz gewünscht.

Darauf bezog sich Seyfried im Februar dieses Jahres bei seinem Besuch des Vereins Zukunft Annweiler: Das neuerdings auf den Weg gebrachte Generationen-Projekt Ambert Park sei ein Musterbeispiel dafür, wie Impulse aus der Bevölkerung von den politisch Verantwortlichen aufgegriffen werden können.

Den Park-Charakter belassen
Der Teich bleibt bestehen, natürlicher Lärmschutz, feste Öffnungs- und Schließzeiten, kein Kiosk im Park – darin war man sich weitgehend einig. Und auch keine Grillstation. Keine alla-hopp!-Anlage mit Problemen wie in Edenkoben.

Die Betroffenen zu Beteiligten machen
Und es wurde zwei Stunden lang munter diskutiert an den Tischen, an denen sonst die Ratsmitglieder sitzen. „Wir sind in einem offenen Verfahren“, betonte Seyfried. Die Überlegungen im Arbeitskreis seien wichtig, die Ergebnisse aber nicht in Stein gemeißelt: „Wir können die Probleme aus der Vergangenheit gemeinsam zu lösen versuchen“.

Anne-Katrin Schweizer, gemeinsam mit Maggie Renz, die Initiatorin der BI Spielplatz, auf Nachfrage: „Es ist ein guter Ansatz, bei unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen miteinander zu reden, um alle ins Boot zu holen. Es ist gelungen, dass sich auch die Park-Anwohner unserem Anliegen, im Ambert Park einen naturnahen Spielplatz in der Innenstadt zu gestalten, nicht mehr verschliessen“.

„Wir alle sind sehr froh“, fasste Astrid Satter in einem Schlusswort die Stimmung im Arbeitskreis zusammen, „dass die neue Stadtspitze uns Gelegenheit gibt, mitzureden“. Da sage noch einer, es gäbe kein positives Engagement in der Annweiler Bürgerschaft.

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