Freie Wähler (FW) Rheinland-Pfalz:Umbau zu klimaresistenten Wäldern muss wirtschaftlich sinnvoll erfolgen

Freie Wähler (FW) Rheinland-Pfalz:
Umbau zu klimaresistenten Wäldern muss wirtschaftlich sinnvoll erfolgen

Gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Bundestags-Spitzenkandidatin der Freien Wähler (FW), Marianne Altgeld, informierte sich Stephan Wefelscheid, wirtschaftspolitischer Sprecher der FW-Landtagsfraktion, vor Ort über die Situation auf dem Holzmarkt.
Bild: Besuch beim Traditions-Holzwerk van Roje in Oberhonnefeld-Gierend. FW-Bundestagskandidatin Marianne Altgeld, Geschäftsführer Oliver Mühmel. Foto: FW/Stephan Wefelscheid

Oberhonnefeld-Gierend.Puderbach.19.8.2021/fw/hi. Pellet-Heizungen und Biomasse-Heizwerke tragen zur thermische Verwertung von regenerativen Energieträgern bei. Das jedenfalls begründe die dynamische Unternehmensentwicklung mit umfangreichen Investitionen, erläuterte Oliver Mühmel, Geschäftsführer der Holzwerke van Roje, beim Besuch der FW-Politiker Stephan Wefelscheid und Marianne Altgeld.

Das Holzwerk in der Nähe von Neuwied produziert in erster Linie Bauholz für die heimische Wirtschaft. Dieses Holz sei überwiegend Nadelholz aus heimischen Wäldern. Die Nadelholzsituation sei nach wie vor angespannt, berichtete Mühmel. Da sei es wichtig, dass die kommunalen Waldbesitzer ihre Holzlieferungen erhöht hätten, weil dadurch das Holzwerk die Produktion steigern konnte: “Das dürfte den Markt zumindest in der Region etwas entspannen”.

Als Mitglied im Forstausschuss der Stadt Koblenz wisse er, so Stephan Wefelscheid, dass die heimischen Wälder nach dem Schädlingsbefall bei Nadelholz und den Sturmschäden durch Windbruch sukzessive in klimaresistente Wälder umgebaut werden sollen. Dies bedeute eine Reduktion des Anteils der Fichte zugunsten von Laubbäumen. Und das habe wirtschaftliche Folgen, denn die Fichte ist das am häufigsten verarbeitete Nadelholz. Mit einem Anteil von 95 Prozent.

Laubholz sei überwiegend nicht zur Nutzung durch die heimische Bauwirtschaft geeignet, erklärte der Sägewerk-Unternehmer Mühmel. Sollte ein Umbau so erfolgen, wie er politisch angedacht sei, müsse Nadelholz zugekauft werden. Neben der Fichte hätten sich nach wissenschaftlichen Analysen die Douglasie und die Weißtanne als besonders trockenresistent erwiesen. Allerdings mache die Douglasie derzeit lediglich 5 Prozent Anteil an der Produktionsmenge vom vanRoje-Holzwerk aus. Kiefer und Lärche seien zwar weitere nutzbare Nadelhölzer. Allerdings komme die Kiefer ausschließlich in den südlichen Landesteilen von Rheinland-Pfalz nennenswerten Mengen vor.

Die FW-Fraktion will eine Kleine Anfrage im Mainzer Landtag stellen, welche Nadelhölzer in den rheinland-pfälzischen Wäldern als Ersatz für die Fichte vorgesehen seien. Denn, so Wefelscheid: “Unsere Wälder sind Wirtschaftswälder. Daher müssen Wege gefunden werden, wie ein ökologischer Umbau zu klimaresistenten Wäldern auch wirtschaftlich sinnvoll erfolgen kann.“

Für den Abgeordneten ist klar, dass im ökologischen Interesse nicht sein dürfe, künftig Nadelhölzer aus Sibirien oder Kanada über die Weltmeere importieren zu müssen. „Auch hier gilt: regional produziert – regional konsumiert“, sagt Wefelscheid.

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