RealschulePlus Annweiler.Die Rote Karte gegen Rassismus und Diskriminierung.Festakt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

RealschulePlus Annweiler.
Die Rote Karte gegen Rassismus und Diskriminierung.
Festakt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Die Realschule Plus Annweiler hat offiziell den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhalten. Mit dieser hohen Ehrung tritt die Schule einem bundesweiten Netzwerk von über 3.400 Schulen bei, die sich aktiv gegen Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Herkunft oder Religion aussprechen.
Bild: Dem Rassismus und der Diskriminierung die Rote Karte zeigen. Vertrauenslehrer Ralf Kopf (links) mit dem SV-Team der RealschulePlus.  Foto: cmc-hi

Annweiler.1.7.2021/hi. Eine offizielle Feierstunde der besonderen Art konnten die 313 Schülerinnen und Schüler der RealschulePlus im Annweiler Stauferzentrum am Dienstag erleben. Die Schulgemeinschaft der Ganztagsschule wurde im Beisein zahlreicher prominenter Ehrengäste geehrt für ihr Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung. Der Regionalkoordinator von der Bundeszentrale für politische Bildung,  David Emling, überreichte die Titel-Urkunde „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Ein besonderer Tag mit zahlreichen Ehrengästen
Zur Feier des Tages versammelten sich die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften in der Eingangshalle der Schule. Zahlreiche Ehrengäste waren gekommen.

Darunter Landrat Dietmar Seefeldt, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Annweiler, Christian Burkhart, und Annweilers Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried, der die Patenschaft für das Projekt übernommen hat. Kreisbeigeordneter Kurt Wagenführer, der zugleich Vorsitzender des Fördervereins der Realschule Plus Annweiler ist, sowie Werner Kempf, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Annweiler waren ebenso anwesend wie auch der Leiter des Kreis-Schulamts, Klaus Schilling mit seiner Kollegin Miriam Damm. Für den Schulelternbeirat war Melanie Daum gekommen.

Sie alle wurden von der Schulleiterin, Ingrid Baumgartner-Schmitt, nicht nur persönlich begrüßt, sondern den Schülerinnen und Schülern auch in besonderer pädagogischer Wortwahl vorgestellt.

Schulleiterin Ingrid Baumgartner-Schmitt (links im Bild) zitiert in ihrer Rede Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela: „Niemand wird geboren, um andere Menschen zu hassen. Und wenn sie zu hassen lernen können, dann kann ihnen auch gelehrt werden zu lieben“.

Keine Auszeichnung, sondern eine Selbstverpflichtung
In seiner Ansprache hob Dietmar Seefeldt hervor, dass die Initiative zu diesem Projekt von der Schülervertretung ausging. Mit zahlreichen Aktionen, die das Projekt mit Leben erfüllt haben.

Die Schule mit ihrer pädagogischen Werte-Erziehung zu Respekt, Toleranz und Achtung des Mitmenschen habe einen Geist hervorgebracht, der auch zur Zivilcourage ermuntere.

„Ich bin überzeugt, dass das Miteinander der Schulgemeinschaft von dem neuen Titel und den dahinterstehenden Aktionen profitieren wird. Und ebenso profitieren die gesamte Gesellschaft und unser Landkreis. Denn der Geist, der an einer Schule herrscht, wirkt weit über ihre Gebäudegrenzen hinaus und wird von den jungen Menschen weitergetragen.“

Für eine Kultur des Hinsehens
90 Prozent der Schulmitglieder haben in geheimer Abstimmung erklärt, dass sie sich aktiv gegen Diskriminierungen, insbesondere gegen Rassismus einsetzen. Das greift Christian Burkhart in seiner Rede auf. Mit dem Anspruch „Schule mit Courage“ werde die Kultur des Hinsehens bekräftigt.

Dazu braucht es Mut
Benjamin Seyfried, ein ehemaliger Schüler der RealschulePlus, hat die Projektpatenschaft übernommen. Die Selbstverpflichtung der Schulgemeinschaft für ein Einstehen gegen Rassismus und gegen Diskriminierung sei ein Zeichen nach aussen, so der Stadtbürgermeister: „So wie es auch die Regenbogenfahne am Annweiler Rathaus am 17. Mai zum Internationalen Tag gegen Homophobie und für mehr Toleranz, Akzeptanz und Solidarität war. Dazu braucht es Mut“.  

Die Selbstverpflichtung
Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.

Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.

Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.

Benjamin Seyfried: „Mindestens ein nachhaltiges Projekt im Schuljahr, das sich gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, wendet“. Dass sich viele Menschen an dieser Schule aktiv gegen Ungleichwertigkeitsdenken und Diskriminierungen jeder Art einsetzen. Darauf kommt es an, daran erinnert das Schild am Schulgebäude. Das SV-Team der RealschulePlus mit Projektpate und Vertrauenslehrer. V.l.n.r.: Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried, Vertrauenslehrer Ralf Kopf, Oscar Braun, Theodora Michalopoulou, Janosch Sinpru, Martyna Niezgoda, Michelle Wiegleb, Celina Mees, Elenya Schmidt.

Information „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist eine Initiative von Schülerinnen und Schülern, die sich aktiv langfristig gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus und für eine tolerante, gewaltfreie und demokratische Gesellschaft engagieren wollen. Für den Titel müssen sich mindestens 70% der Schulgemeinschaft durch ihre Unterschrift zu den Grundsätzen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennen. Sie verpflichten sich zu aktiver Mitgestaltung eines Schulklimas, das Ungleichwertigkeits-Ideologien ächtet, bei Diskriminierung einschreitet und solidarische Konfliktlösung sucht.

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