Zukunftsvision für Forstbetriebe

Zukunftsvision für Forstbetriebe

Die heimischen Wälder sind in der Klimakrise.

Annweiler.1.4.2021/K.-H.Busch. Welche Baumarten sollten neu gepflanzt werden, um die Klimawandelfolgen besser bewältigen zu können? Die kommunalen ebenso wie die Privatwaldbesitzer sind hier auf forstwissenschaftliche Forschung angewiesen. Es gibt erste Ergebnisse aus Versuchs-Neuaufforstungen heimischen mit Akazien (Robinie), Walnuss und Kastanien. Aber auch die im Pfälzerwald häufig vorkommende Douglasie, die ihren Ursprung in Amerika hat, sei gut angepasst um die Herausforderungen des Klimawandels zu bestehen, sagen die Förster.  Die Naturschutzverbände hingegen kritisieren die Forstverwaltung, dass sie nicht heimische Baumarten, wie die Douglasie bisher gepflanzt haben und lehnen die Pflanzung und Verjüngung in den deutschen Wäldern kategorisch ab. Das Bundesamt für Naturschutz ( BfN ) und das rheinland-pfälzische Umweltministerium, das für das Vorgehen im Staatswald zuständig ist, hält den Anbau der Douglasie nicht mit den Zielen des Naturschutzes für vereinbar. Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hält dagegen den Anbau der Douglasie für eine echte Bereicherung und sieht keine Gefährdung für die Ökosysteme, Biotope und Arten durch die Einbindung der klimastabileren Douglasie. MdL Andreas  Hartenfels (Grüne) sieht die Zukunft des Waldes mit 10 – 15 Mischbaumarten, einschließlich der Douglasie und weiterer resilienter Baumarten, die bisher bei uns nicht heimisch sind.

Foto: M.Geiger
Wald-Förderung

Viele unserer heutigen Waldflächen im Privat- und Kommunalwald sind von der Aufforstung über die Jungwaldpflege mit staatlicher Förderung herangewachsen. Dann wurden die Förderprogramme stark gekürzt. Die Forstbetriebe waren auf sich selbst gestellt. Einnahmen waren ausschließlich aus dem Holzverkauf zu erzielen. Die forstbetrieblichen Ausgaben wurden soweit wie möglich herunter gefahren. Inzwischen erlebt die forstliche Förderung bisher nicht gekannte Zuwachsraten. Eine Bundeswaldprämie wird erstmals ausgezahlt. Hartenfels wirbt zukünftig für eine weitere Fortsetzung der Fördermöglichkeiten in Form einer Waldklimaprämie. Die Ökosystemleistungen des Waldes sind nicht mehr aus dem Holzverkauf finanzierbar.

Forstpersonal

Ähnlich wie die Forstförderung wurde das Forstpersonal in den letzten 2 Jahrzehnten drastisch gekürzt. Eine Forstreform nach der anderen reihten sich aneinander. Die Nachhaltigkeit beim Personal blieb auf der Strecke. Einsparungsauflagen waren der politische Renner. „Die Forstreviere sind viel zu groß, um die heutigen Aufgaben zu bewältigen. Da ist dringender Handlungsbedarf“ , so Hartenfels. Die Alterspyramide im Forstbereich führe dazu, dass jetzt viele Mitarbeiter in den Ruhestand gehen, aber zu wenig qualifiziertes Personal ausgebildet sei.

Mechanisierung

Der Zwang zum ökonomischen Handeln führte die Forstbetriebe dazu, dass immer größere Maschinen eingesetzt wurden. Das Forstamt wurde sogar schon als ein „Profit-Center“ bezeichnet. Künftig sollen die Ökosystemleistungen des Waldes stärker im Vordergrund stehen. So ist der Wunsch von Andreas Hartenfels verständlich, dass „ vielleicht in 10 – 20 Jahren kein Harvester mehr im Wald eingesetzt wird.“

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