MdL Helge Schwab (FW): Windräder im Pfälzerwald müssten jetzt Geschichte sein

Die Landtagsfraktion der Freien Wähler sieht sich durch die ablehnende Haltung des MAB-Nationalkomitees der Unesco bestätigt. Die beabsichtigten Bebauung des Pfälzerwalds mit Windkraftanlagen wird die Aberkennung als Biosphärenreservat nach sich ziehen.
Archivbild IPP: Windradbau im Soonwald

Mainz.25.10.2021/FW. Noch im Juli dieses Jahres hatten sich die Freien Wähler eindeutig gegen den Bau von Windkraftanlagen im Biosphärenreservat Pfälzerwald positioniert. Das MAB-Nationalkomitee habe jetzt in einem Schreiben an das Umweltministerium von Anne Spiegel (Grüne) unmissverständlich erklärt, dem Pfälzerwald den Status als Unesco-Biosphärenreservat abzuerkennen, sollte die Landesregierung ihre Pläne gegen großen Widerstand durchziehen. Damit sei nun das eingetreten, was zu befürchten war, erklärte Helge Schwab, stellvertretender Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler: “Der Bau von Windkraftanlagen im Pfälzerwald dürfte spätestens jetzt Geschichte sein”.

Besonders verwerflich findet Schwab, dass sogenannte Kalamitätsflächen – zum Beispiel nach Windbruch oder Schädlingsbefall – als Standorte für Windräder genutzt werden sollten: „Dadurch geben wir das weltweit vorbildliche, nachhaltige und Jahrhunderte alte deutsche Forstwirtschaftsprinzip der Wiederaufforstung preis. Und dies, obwohl wir doch alle wissen, dass wir unseren Wald zum Erhalt des Klimas dringend benötigen“, argumentiert der Abgeordnete.

Dass der Bau von Windrädern im Pfälzerwald nur in den sogenannten Entwicklungszonen stattfinden solle, sei eine Bürgertäuschung. Denn dabei erwähne die Landesregierung nicht, dass diese genannten Flächen rund 88 Prozent des Schutzgebietes ausmachen.

Windkraft ja, aber nicht im Biosphärenreservat
Freie Wähler strikt gegen Windräder im Pfälzerwald

Die Landtagsfraktion der Freien Wähler (FW) sagt ein striktes Nein zu den Windkraft-Ausbauplänen der Koalition aus SPD/Grüne/FDP. Sie steht damit an der Seite der FWG im Bezirkstag
Bild: Fraktionsvorsitzender der FW, Joachim Streit  Foto: FW

Annweiler/Pfalz.1.5.2021/hi. Der Pfälzerwald besitzt als Biossphärenreservat einen besonderen Schutzstatus. Wie inzwischen bekannt wurde, hat die Koalition aus SPD, Grünen und FDP vereinbart, Windräder auch im Pfälzerwald zu errichten. Allerdings nur „in vorbelasteten Gebieten“, heißt es im Koalitionsvertrag.

Umfallerpartei FDP
Der Landesgeschäftsführer der Freien Wähler (FW) und promovierte Biologe, Detlef Müller-Greis, verurteilt das Vorhaben der zukünftigen Landesregierung scharf: “Dass die FDP in diesem Punkt mal wieder umgefallen ist, wird kaum jemand verwundern. Hier ist der Machterhalt wie so oft wichtiger als Verlässlichkeit“.

Grüne setzen Pfälzerwald als Biosphärenreservat aufs Spiel
Dass die schwache SPD sich gegen die jetzt auftrumpfenden Grünen nicht behauptet, komme auch nicht überraschend, empört sich Müller-Greis. Dass die Grünen nun die Stellung des Pfälzerwalds als Biosphärenreservat aufs Spiel setzten, zeige dass sie von Umwelt- und Naturschutz weniger verstünden als die übrigen Parteien. „Hier wird ohne Rücksicht auf wichtige Naturschutzinteressen die Grüne Windkraft-Ideologie durchgedrückt“.

Windkraft sei ohne Zweifel wichtig und notwendig. Aber sie müsse mit Augenmaß und pragmatisch aufgebaut werden. Und nicht mit ideologischen Scheuklappen.