Gartenvögel gehen in die zweite Runde.
Zurückhaltung beim Heckenschnitt verhilft Vögeln zu zweiter Brut

In dieser Jahreszeit sind die Jungen vieler Vogelarten geschlüpft, flügge geworden und haben das Nest verlassen. Stimmen das Nahrungsangebot und weitere Umweltfaktoren, verpaaren sich viele Vogelarten – darunter auch viele Gartenvögel – ein zweites Mal und brüten erneut.
Bild: Rotkelchen. Foto: Thorsten Höh

Südwestpfalz.7.8.2021/kv-swp. Herrschen im Zeitraum der ersten Brut ungünstige Witterungsbe-dingungen und gehen beispielsweise durch Nässe und Kälte viele Bruten verloren, tendieren umso mehr Vögel zu einer Zweitbrut. „Insbesondere für Vogelarten, die ihre Nester in Gebüschen anle-gen ist anzunehmen, dass durch die diesjährige langanhaltende Nässe im Frühjahr und Frühsommer vergleichsweise viele Bruten nicht erfolgreich waren“, vermuten Raphael Philipp und Matthias Broschart von der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Südwestpfalz.

Gebüsche und Hecken nicht zu früh zurückschneiden
Der in den kommenden Wochen durchgeführten Zweitbrut kommt in diesem Jahr deshalb umso größere Bedeutung zu. Daher ist es wichtig, Gebüsche und Hecken nicht zu früh zurückzuschneiden. Grundsätzlich ist zwischen Ende Februar und Anfang Oktober auch im Privatgarten nur ein schonender Form- und Pflegeschnitt zulässig. Selbst dieser schonende Rückschnitt des diesjährigen Zuwachses der Sträucher kann zur Störung führen. Und dadurch vielleicht sogar auch zur Aufgabe der Brut. Daher sollten Gebüsche grundsätzlich erst ab Herbst zurückgeschnitten werden.

Damit es auch im nächsten Jahr wieder piept und flattert
Ist dies nicht möglich, sind die relevanten Gebüsche und Hecken zuvor auf Vogelbrut zu kontrollieren. Wird dabei Brutgeschehen festgestellt, muss der Rückschnitt auf die Zeit nach Abschluss der Brut verschoben werden.

Gerne beantwortet die Untere Naturschutzbehörde unter Telefon 06331/809-222 und 06331/809-227 Fragen und berät dazu in naturschutzfachlich. Mit dem beschriebenen, rücksichtsvollen Vorgehen können alle dazu beitragen, dass es im eigenen Garten auch im nächsten Jahr wieder piept und flattert.