Neu erschienen in der Reihe „Altes Handwerk und Gewerbe in der Pfalz“:
Rhein. Von Helmut Seebach

Der aus Annweiler-Queichhambach stammende Volkskundler, Helmut Seebach, hat nach 37 Jahren intensiver Schreib- und Forschungsarbeit den nunmehr fünften Band seiner Buchreihe „Altes Handwerk und Gewerbe in der Pfalz“ herausgebracht. Darin behandelt der Verfasser die alten Pfälzer Berufe und Gewerbe der Fischer, Goldwäscher, Schiffbauer, Halfleute und Treidler, Flößer und Schmuggler.
Bild: Die seichten und strömungsarmen Buchten ertragreicher Goldgründe waren nicht selten bevorzugte Laichplätze der Lachse, so dass ein Konflikt mit den Goldwäschern nicht ausbleiben konnte.

Annweiler.Mainz.20.9.2021/./hi. „Der Rhein! Der Rhein! Wir sind am Ziel! Hurra!“. Mit diesem Ausruf der Freude endete 1984 das erste Kinderbuch von Helmut Seebach. Darin schickte im zweiten Jahr seiner Bachstelz-Verlagsgeschichte die Akteure Dickschwart-Dachs, Schlaubart-Fuchs, Butzelbeiss-Eichhörnchen und Krächz-Rabe, auf eine abenteuerliche Floßfahrt der Tiere durch das Pfälzer Land. Nach vielen Abenteuern und Begegnungen waren sie endlich an ihrem ersehnten Ziel angekommen: Der Rhein!

2021 ist der aus Annweiler-Queichhambach stammende Volkskundler nach 37 Jahren intensiver Schreib- und Forschungsarbeit ebenfalls an seinem erhofften Ziel angekommen: dem vorläufigen Abschluss der wissenschaftlichen Buchreihe „Altes Handwerk und Gewerbe in der Pfalz“. Mit dem nunmehr fünften Band unter dem Titel: Rhein. Das Buch ist ein Beitrag zur Kulturgeschichte eines Naturraumes.  

Darin behandelt der Verfasser die alten Berufe und Gewerbe der Fischer, Goldwäscher, Schiffbauer, Halfleute und Treidler, Flößer und Schmuggler. Zuvor standen die anderen, die Pfalz prägenden Hauptlandschaften mit ihren typischen Tätigkeitsbereichen im Mittelpunkt seiner Betrachtungen: Wald, Wein, Wandergewerbe. Und nun das Wasser.

Seebachs neuestes Buch rückt den Rhein und seine Ufer in den Mittelpunkt der Betrachtung. Der Fluss ist und war ein Naturraum eigener Prägung, dem die hier lebenden Menschen seit Beginn ihrer Besiedlung ausgeliefert waren.

Bild: Die Rheinniederung machte in früheren Jahrhunderten den Eindruck einer unberührten
Naturlandschaft. Auch wenn längst schon Menschen in diese Urlandschaft eingedrungen waren.
Indem sie beispielsweise Maßnahmen zur Hege und Pflege des Fischbestandes und zur Sauberhaltung der Fischgründe eingeführt hatten. Und Goldwäschern hatten Sand- und Kieshaufen am Ufer des Stromes aufgeworfen. Auch gab es Vogelfänger-Hütten und Schutz-Hütten.

Der Rhein hat seine Doppelgesichtigkeit bis heute bewahrt: Er ist Grenze und zugleich Brücke, ein lebensbedrohendes und zugleich lebensspendendes Element. Die Menschen erdulden die kulturell-technologische Transformation des angestammten Naturraumes zu einem industriell genutzten Kanal und Wasserstraße. An ihren überlieferten Geschichten lässt sich die allgemeine Entwicklungsgeschichte ablesen.

Überraschend kommen noch archaische Vorstellungen und Mythen rund um den Rhein in dem Werk von Helmut Seebach zum Vorschein. Vor allem in alten Sagen. Wie beispielsweise in denen von Riesen, vom Wassergott und den Erdmännlein.

Die ersten Studien für diesen Band reichen 40 Jahre zurück. Sie gründen in der eindrucksvollen Begegnung mit dem letzten Speyerer Rheinfischer Karl Richter (1916-1985), schreibt Helmut Seebach. Und diesem letzten Rhein-Fischer hat er auch diesen fünften und letzten Band gewidmet.

Helmut Seebach. Rhein. Fischer, Goldwäscher, Schiffbauer, Treidler, Flößer, Schmuggler. Beitrag zur Kulturgeschichte eines Naturraumes. ISBN: 978-3-924115-45-6,  270 Seiten,  99 Bilder und Karten,  Preis: 30,- Euro. Bachstelz-Verlag 2021.