Tomatenernte 2021.
Hausgärtnerische Erfahrungen mit der Freilandkultur

„Eigentlich hätte ich es mir denken können: nach über 20 Jahren Topfkultur von Tomaten hatte ich mich überreden lassen, es  wieder mit der Freilandkultur  zu versuchen“, blickt Barbara Karch zurück auf ihre diesjährige Missernte von Tomaten in hausgärtnerischer Freilandkultur. Und im nächsten Jahr will sie wieder säen, pikieren und topfen.
Bild: Tomaten mit Braunfäule. Diese Kirschtomaten werde nicht mehr ausreifen! Foto: BK

Annweiler.7.8.2021/Barbara Karch. Eigentlich hätte ich es mir denken können: nach über 20 Jahren Topfkultur von Tomaten hatte ich mich überreden lassen, es wieder einmal mit der Freilandkultur  zu versuchen. Und es kam wie es kommen musste: keine noch so ausgeklügelte Bewässerung von unten, dafür reichlich Wasser von oben.

Regen und Braunfäule haben den Widerstand gebrochen
Anfang Juli haben sämtliche Tomatensorten den Widerstand aufgegeben und die Braunfäule brach sich Bahn. Und zwar gewaltig. Meine geliebte Berner Rose genauso wie Amish salad, Zigan, Evas purple Plum, Marmande. Alles landete im Kompost.

Zuerst hatte ich noch die Befürchtung, ich müsste alles in die Mülltonne stopfen, aber ein Blick in Kraut und Rüben“ beruhigte mich schlagartig. Es kann alles kompostiert werden. Dort wird das System mit diesem Pilz fertig.

Nächstes Frühjahr wieder: Aussaat Ende Februar im Topf
Aber nächstes Frühjahr mache ich es wieder wie die Jahre davor: Aussaat Ende Februar. Und nach der Keimung und dem Erscheinen des zweiten Blattpaares pikiere ich die Plänzchen in einen größeren Topf in normale, torffreie Blumenerde. Schließlich will ich ja nicht die Umwelt dadurch schädigen, dass weiterhin die Hochmoore zerstört werden.

Zusätzlich bereite ich schon im Januar die großen Pflanztöpfe vor. Ich habe normale Gartenerde in wenigstens 40 Zentimeter breite Töpfe gefüllt und eine Handvoll Hornspäne darüber gestreut. Weil Hornspäne einen langsam wirkenden Dünger darstellen, muss ich den schon früh ausbringen, damit er auch wirkt, wenn ich nach den Eisheiligen die Tomaten einpflanzen will.

Auspflanzen Mitte Mai, nach den Eisheiligen
Wenn es dann nach den Eisheiligen Mitte Mai soweit ist, hole ich noch Brennnesseln aus dem Garten, schneide die klein und lege sie unten ins Pflanzloch.  Dann gebe ich noch Algenkalk dazu. Kann man aber auch weglassen, wenn man sorgfältig gießt. Damit die Tomaten nicht austrocknen. Das passiert bei mir manchmal, da ich kaum etwas weniger mag als gießen. Das dauert immer so lange, wenn es nützen soll. Und bei der Geduld hapert es bei mir .

Dazu noch zwei Handvoll von der guten Komposterde. Und schon können die Tomaten eingepflanzt werden. Etwas tiefer, als sie gestanden waren. Denn dann bilden sie neue Wurzeln. Das führt nämlich zu mehr Standfestigkeit und ist bei den windigen Sommern dringend notwendig.

Angegossen mit nicht zu kaltem Wasser werden Stabtomenten , Marmande, Ochsenherz und Berner Rose. Mit einem Spiralstab versehen und an einen sonnigen, aber regengeschützten Platz auf Terrasse oder Balkon gestellt.

Wenn jetzt die Temperaturen mitspielen, gehen die Dinger ab wie Schmitts Katze
Wegen der früheren Ernte und weil unser Enkel sie so gerne vom Strauch nascht, darf ich natürlich die Cocktail-, Kirsch- und Wildtomaten nicht vergessen. Die geize  ich auch nicht aus, ich brächte mich sonst nur um etliche Früchte. Außerdem sind das die einzigen Tomaten, die mich noch nie enttäuscht haben und immer  früh und reichlich für Erntesegen gesorgt haben.

Also, ich freue mich schon auf den nächsten Sommer. Nach dem Motto: Neues Spiel, neues Glück.