Alles ausser Grauburgunder.Ein eindrücklicher Besuch im Nußdorfer Bio-Weingut Rummel

Alles ausser Grauburgunder.
Ein eindrücklicher Besuch im Nußdorfer Bio-Weingut Rummel

Das Weingut Rummel hatte eingeladen zum Genusswochenende. Weinprobe mit Weingutsbesichtigung inklusive. BacchusWelt war dabei. Zu den Bio-Weinen des Weinguts wurden heimische Spezialitäten angeboten wie Ziegenkäse und köstliche Räucherforelle. Der Besuch lohnte sich, war es doch ein eindrücklicher Rundgang durch Weinberge und Keller inklusive Weinprobe. Gespickt mit vielen wertvollen Informationen.
Bild: Klaus Rummel an seinem Lieblingsort, dem Weinberg. Foto: Geipert

Landau-Nußdorf.6.9.2021/Susanne Geipert. Der Rundgang durch die Weinberge startet mit einer Ausgrabung. Nicht historisch, jedoch nicht minder spannend. Ein Spatenstich, und Klaus Rummel hält mehr Lebewesen in seiner Hand, als die Erde Bewohner hat. Es winden sich Regenwürmer in der lockeren Erde. Beweis für ein intaktes Bodenleben, auf das im Bioweinbau größten Wert gelegt wird.

Stickstoffsammelnde Pflanzen wie Klee und Luzerne düngen den Boden quasi von selbst, indem sie Nähstoffe aus der Luft für die Weinreben verfügbar machen. Bereits vor 30 Jahren wurde hier auf ökologischen Weinbau umgestellt, der Betrieb ist Mitglied beim Verband Ecovin und engagiert sich auch in Forschungsprojekten.

PIWIs: Massive Einsparung von Chemie, Zeit, Diesel
Besonderes Engagement haben die Rummels für sogenannte PIWIs, pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Diese benötigen weniger Pflanzenschutzmittel und sind somit eine echte Alternative im Bio-Weinbau und für umweltbewusste Verbraucher. Anstatt mit wie üblich rund 10 Spritzungen gegen Mehltau kommen diese neuen, nachhaltigen Sorten zum Teil mit nur ein bis zwei Behandlungen über die Runden. Eine massive Einsparung von Chemie, Zeit, Diesel. Und der Boden wird auch nicht so stark befahren und verdichtet,. Das wiederum wirkt sich positiv auf das Bodenleben und somit auf Pflanze und Wein aus.

Wilde Hilde, Carlifornia, Sweet Dream und Co.
Diese Sorten tragen so schöne Namen wie Sauvignac oder Cabertin und schmecken ausgezeichnet. Die mittlerweile recht bekannte Sorte Cabernet Blanc hat sogar hier ihren Ursprung.  Man findet bei den Rummels jedoch auch die klassischen Rebsorten wie zum Beispiel Riesling und Spätburgunder. Nur den Grauburgunder gibt es nicht, was alle nicht weiter schlimm finden.

Während des Rundgangs kommt man natürlich in den Genuss von Rummels Weinen. Die PIWI-Weine tragen Namen wie Wilde Hilde, Carlifornia Sweet Dream oder manchmal auch einfach eine Nummer wie der „5er“, da sie noch im Zulassungsprozess stecken.

Weinausbau nach Feng-Shui
Der Ausbau der Weine erfolgt in einer Halle, die nach Feng Shui-Konzept gebaut ist, nachhaltig, energieneutral. In einer Ecke parken ein Oldtimer und Rummels Rennrad. Woher er diese Energie wohl nimmt? Das muss an der Überzeugung liegen, mit der hier alles gemacht wird. Auch Susanne Rummel ist allgegenwärtig, Kunstwerke an den Wänden, die Etiketten entwirft und gestaltet sie mit ihren Bildern selbst.

Man merkt den Weinen diese Energie an. Sie sind geradlinig, mit einem klaren, starken Ausdruck der sortentypischen Aromen und hinterlassen am Gaumen eine angenehme Spannung. Besonders beeindruckt haben der Cabernet Blanc, der mit frischer Aromatik nach Gras, Kiwi und Stachelbeere daherkommt.

Zum krönenden Abschluss der Carlifornia Sweet Dream, der genau so schmeckt, wie er heißt: nach süßen Früchten wie Pfirsich, Honigmelone und mit nur 11 Prozent Alkohol ein kleiner Ausflug ins Paradis.  

Mit einer Kiste Wein unterm Arm und vielen neuen Eindrücken verlässt der eine oder andere Besucher an diesem Tag das Weingut Rummel. Überzeugt auch davon, einen Beitrag zum ökologischen Weinbau geleistet zu haben. Bei gleichzeitig guter Laune im Glas.

Mehr Informationen zum Bio-Weingut Rummel hier.

BacchusWelt Veranstaltungstipp: Wein-Webseminar „Nachhaltige Rebsorten“

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