Digitale Regionalkonferenz Mobilitätswende.
Verkehrswende unabdingbar für mehr Klimaschutz

Rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland waren bei der erstmals virtuell durchgeführten Regionalkonferenz Mobilitätswende dabei. Aus dem Kongresshaus Baden-Baden wurde am 7./8. Juli online gesendet. In den zahlreichen Beiträgen zur Gestaltung einer nachhaltigen und CO2-reduzierten Mobilität wurde deutlich: Die Verkehrswende ist unabdingbare Voraussetzung für mehr Klimaschutz.

Karlsruhe.10.7.2021/ps/hi. Ein großes Thema der zahlreichen Vorträge und Talkrunden war am ersten Kongresstag der massive Einbruch der Fahrgastzahlen im ÖPNV durch Corona. Er macht die Vorgabe, die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln, zu einer echten Herausforderung.

ÖPNV-Finanzierung langfristig nicht gesichert
Die aktuelle Finanzierung des ÖPNV durch die Rettungsschirme war bislang eine gute Hilfe, um die coronabedingten Einnahmeausfälle zu kompensieren. Bei Einstellung der Zahlungen drohen allerdings im nächsten Jahr erhebliche Einschränkungen des Leistungsangebots. Langfristig, so die weitere Erkenntnis aus den Konferenzbeiträgen, ist die Finanzierung der erheblichen betrieblichen Mehrkosten durch den Ausbau des ÖPNV völlig offen.

Wende im Kopf
Die Wende in der Mobilität wird dann erfolgreich gelingen, wenn auch die „Wende im Kopf“ gelingt. Notwendig dafür ist unter anderem eine Rückbesinnung auf Regionalität. Des Weiteren sind gute Beispiele und Vorbilder notwendig, die uns die Chancen nach der Krise  aufzeigen. Hier hat die Pandemie einen Schub gebracht, der auch die Zugangsmöglichkeiten zum ÖPNV erleichtert.

Auch die Generation Z hat eine klare Vorstellung von der Mobilität der Zukunft und gestaltet diese intensiv mit, wie das Jugendforum „Führerschein ade!?“ zeigte. Deutlich wurde das durch fünf Start-ups. Zwei von denen wurden mit dem „Future Mobility Award“ aus- gezeichnet.

Digitale Mobilität
Der zweite Veranstaltungstag drehte sich um Trends und Entwicklungen bei den klimafreundlichen Energieträgern für die Mobilität. „Die Mobilitätswende als  zentraler  Baustein zu  mehr Klimaschutz  ist eine gewaltige gesellschaftliche, regionale, technologische und finanzielle Herausforderung. Corona hat diese  Problematik  weiter  gesteigert. Zugleich aber auch Möglichkeiten geschaffen, die Chancen der Digitalisierung wesentlich schneller zu nutzen“, fasste Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe, die Ergebnisse zusammen.

Information
Die   Regionalkonferenz   Mobilitätswende   ist   eine   gemeinsame   Veranstaltung   von TechnologieRegion Karlsruhe und Metropolregion Rhein-Neckar und findet jährlich ab- wechselnd in  einer der  beiden  Regionen statt. Mehr  Informationen dazu gibt  es  auf www.trk.de/regionalkonferenz

TechnologieRegion Karlsruhe will Modellregion für grünen Wasserstoff werden

Mit WINFRID will dieTechnologieRegion Karlsruhe (TRK) einem Förderaufruf des Umweltministeriums Baden-Württemberg folgen und eine Modellregion für grünen Wasserstoff ins Leben rufen. Der Projektname WINFRID steht für: Wasserstoff Infrastruktur in Demonstration. Im Rahmen von WINFRID sollen verschiedene modellhafte Projekte initiiert werden. Von der lokalen Produktion von grünem Wasserstoff aus regenerativen Stromquellen über innovative Speicher- und Transportkonzepte, bis hin zu verschiedenen Anwendungen des grünen Wasserstoffs.

Bild: Maxime Zeller (links im Bild) vom European Institut for Energy Research und Markus Wexel von der TRK GmbH geben den Förderantrag „WINFIRD“ bei der L-Bank ab (Quelle: TRK)

Karlsruhe.27.5.2021/TRK/hi. Grüner Wasserstoff wird ausschließlich aus regenerativen Energiequellen erzeugt und wird daher CO2-frei hergestellt. Insgesamt haben mehr als 40 Akteure an dem Konzept für die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft für die TechnologieRegion gearbeitet. Bei Erfolg würden über 40 Mio. Euro zwischen Waghäusel und Gaggenau investiert werden.

„Damit würden wir die Voraussetzungen schaffen, um Wasserstoff als wichtigen Energieträger zu fördern. Das wäre nicht nur für das Klima gut. Wir würden auch der regionalen Wirtschaft in dieser Schlüsseltechnologie einen starken Entwicklungsschub geben können“, betont Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TRK GmbH.

„Mit dem Rheinhafen hat Karlsruhe eine in Baden-Württemberg strategisch herausragende Infrastruktur, die auch auf lange Sicht eine wichtige Rolle beim Import von grünem Wasserstoff haben wird“, ist sich Professor Karsten Pinkwart, vom Fraunhofer ICT im Pfinztal und Mitglied des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung, sicher. Dafür müssten aber erst noch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Denn es sei abzusehen, so Pinkwart, der parallel auch an der Hochschule Karlsruhe lehrt, dass in Zukunft nicht genügend regenerativ erzeugter Strom zur Verfügung stehen wird, um den Bedarf an Wasserstoff in Baden-Württemberg decken zu können.

WINFRID: Nur mit Videokonferenzen konnten die Abstimmungen erfolgen. Im Bild die Mitglieder des Steuerkreis und Mitarbeiter der Beratungsgesellschaft EurA (Quelle: TRK)

Die Abstimmung der mehr als 40 Partner und die Erarbeitung der Modellanwendungen war kein einfaches Unterfangen, da alle Besprechungen Corona-bedingt nur digital erfolgen konnten.