Zukunft Annweiler mit Freiwilligen-Arbeitseinsatz am 1. Juli.
Verwilderte Blumen-Beete am Rathausplatz schön gestalten

Annweiler.28.6.2021/hi. Dass die Stadt Annweiler infolge ihrer erheblichen Verschuldung an allen Ecken und Enden sparen muss, ist allgemein bekannt. Das hat auch Auswirkungen auf Gestaltung und Pflege der städtischen Grünflächen. Manche städtischen Grünflächen, die einstmals als schönes Blumenbeet zur Stadtverschönerung angelegt worden waren, verwildern. Es fehlt an Personal und gärtnerischen Ressourcen.

„Alle Jahre wieder ist das Blumen-Beet zwischen Rathaus und Café Chelini an der Mauer zur Stadtkirche völlig verwahrlost und verunkrautet“, beklagt beispielsweise der Annweilerer Martin Graf die massive Verunkrautung des Grünstreifens unterhalb der Stadtkirche.

Für einen Vorzeige-Rathausplatz einer stolzen, ehemaligen Reichsstadt sei dies ein Schandfleck, um den sich von Seiten der Stadt niemand kümmere, ärgert sich Martin Graf, der unter anderem auch Mitglied im Verein Zukunft Annweiler ist.

Getreu dem Motto des Vereins: „Wir fragen nicht, was die Stadt für uns tun kann, sondern wir überlegen, was wir zur Entwicklung der Stadt beitragen können“, haben sich nun spontan Mitglieder von Zukunft Annweiler zusammen gefunden, um hier Abhilfe zu schaffen.

Nach Abstimmung mit Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried war von Carmen Winter schnell ein Arbeitseinsatz für den kommenden Donnerstag, 9 Uhr, organisiert. Der Bauhof liefert dazu notwendiges gärtnerisches Gerät.

Und Paten für das schön zu gestaltende Rosenbeet sind auch schon gefunden: Die Vereinsmitglieder Anke Reinhard und Café Chelini haben sich bereit erklärt, dafür zu sorgen, dass die Pflanzen künftig auch bei Trockenheit nicht verdursten.

MdL Alexander Schweitzer besucht Zukunft Annweiler.
Ehrenamtliches Engagement ersetzt nicht amtliche Leistungen

Ob sich der Vorsitzende des SPD-Landtagsfraktion, Alexander Schweitzer, bei seiner Sommerreise durch Rheinland-Pfalz und seinen Wahlkreis/VG Annweiler den Besuchstermin bei Zukunft Annweiler e.V. wohl so vorgestellt hatte? Jedenfalls waren die anwesenden Mitglieder des Vereinsvorstands nicht zimperlich in der Formulierung ihrer Fragen und bei der Beschreibung ihrer Anliegen. Die Gesprächsthemen deckten eine breite Palette ab. Vom Konzept des RLP-Tags als einer der Höhepunkte im 800-Jahres-Jubiläum 2019, über die Unterstützung des Landes mit Fördermitteln zu Projekten der Stadtentwicklung, bis hin zum übergangenen Hauensteiner Bürgerwillen bei der vom Land gewollten Fusion der VG Hauenstein mit Dahn.  Entsprechend lebhaft und engagiert war der Diskussionsverlauf.

Annweiler.9.7.2018/hi. „Eine Stadt braucht auch bürgerschaftliches Engagement und kann sich nicht nur auf den Stadtrat verlassen“, so Schweitzer in seinen Antworten auf die unterschiedlichen Facetten in den Fragestellungen, „daher ist es gut, dass es Zukunft Annweiler mit seiner parteipolitischen Unabhängigkeit gibt“. Und in diesem Zusammenhang stellte er die positiven Elemente in der Stadtentwicklung – bei aller berechtigten Kritik – heraus: „Annweiler hat sich mit seiner hohen Lebensqualität gut entwickelt. Unter anderem ist eben auch die ehrenamtliche Arbeit des Stadtentwicklungsvereins Zukunft Annweiler dabei exemplarisch und vorbildhaft“. Bemerkenswert dabei der Zusatz: „Ich bin sehr für ehrenamtliches Engagement, aber ehrenamtliche Leistung kann amtliche Leistung nicht ersetzen“.

Bei den von Carmen Winter im Zusammenhang mit dem RLP-Tag angesprochenen Fördermitteln zur Verbesserung der Infrastruktur in Annweiler, von denen gesprochen worden sei, von denen man aber inzwischen nichts mehr höre, verwies Schweitzer auf die Zuständigkeiten der Verwaltung: „Das Land kann nur vorliegende Projekt-Anträge der Kommunen hinsichtlich Förderfähigkeit bewerten. Nur dann, wenn konkrete Projekte vorliegen, kann ich sie in Mainz begleiten und gegebenenfalls den Sachstand nachfragen“, und er verwies dabei auf die Ertüchtigung des Annweiler Bahnhofs, der nun endlich rechtzeitig vor dem RLP-Tag fertiggestellt sein wird.

Zur bevorstehenden Auflösung der VG Hauenstein erläuterte Schweitzer die bekannte Position der Landesregierung, nach der eine freiwillige Fusion mit Annweiler nicht infrage komme, nachdem der Kreistag Südwestpfalz mit der Landrätin Susanne Ganster (CDU) mit grosser Mehrheit gegen eine kreisübergreifende Lösung gestimmt habe. Es sei sehr wohl in Mainz gesehen worden, dass die Landrätin vor ihrer Wahl versprochen habe, den Bürgerwillen zu respektieren, danach aber dem nicht gefolgt sei: „Susanne Ganster hat das nicht so umgesetzt wie angekündigt“. Aufhorchen liess die Bemerkung Schweitzers, dass hinsichtlich der Lugertal-Gemeinden „auf lange Sicht das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Wir haben dazu noch nicht die letzte Messe gelesen“. Ein alles in allem gelungener Besuch des SPD-Fraktionsvorsitzenden mit wohltuend offener Aussprache unter konstruktiv-kritischen Bürgern.