Corona-Update.
Infektionsgeschehen in SÜW/Landau ebbt ab.
Luca-App im Einsatz

Die Fallzahlen sinken auch in der Region SÜW/Landau. Inzwischen liegen die vom Landauer Gesundheitsamt gemeldeten Daten statistisch auf einer Kurve, die zeigt, dass die Infektionsschutzmaßnahmen gegriffen haben. Die Neu-Infektionen gehen zurück und liegen inzwischen deutlich unter der berechneten Modell-Kurve der 3. Welle. Die gemeldeten rückläufigen Inzidenzen spiegeln sich im Verlauf des Infektionsstatus wider. Seit 20. Mai ist in SÜW/Landau kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Grafik: cmc-hi. Quelle: Gesundheitsamt LD

Annweiler/SÜW. 6.6.2021/hi. Die über den täglichen Bildschirm gemeldeten RKI-Zahlen zur Corona-Entwicklung in Deutschland sind punktuelle Tages-Zahlen. Sie zeigen nicht die zeitliche Entwicklung des Infektionsgeschehens. Und es sind deutschlandweite Durchschnittszahlen, die regional deutlich unterschiedlich aussehen können.

Seit Beginn der Pandemie im März 2020 zeichnen wir die täglich gemeldeten Fallzahlen des Gesundheitsamts Landau auf. Die regionale mathematisch-statische Auswertung für SÜW/Landau auf der Basis des epidemiologischen SIR-Modells veranschaulicht die Infektions-Entwicklung und vermittelt eine Sicht auf den Zusammenhang, in dem die täglich gemeldeten Fallzahlen stehen.

Dass der exponentielle Anstieg der 3. Welle seit dem 24./25. April gebrochen wurde, ist in der obigen Grafik deutlich erkennbar. Die Bundesnotbremse hat gewirkt. Massenhaften Testungen verringern die akute Ansteckungsgefahr. Und auch die Impfkampagne hat einen messbaren Dämpfungseffekt.

Mit weniger Neu-Infektionen müssen auch weniger Kontaktketten verfolgt und unterbrochen werden. Und jetzt ist auch noch die digitale Kontaktnachverfolgung mit der Luca-App verfügbar.

Die Luca-App zur digitalen Kontakterfassung
Die Luca-App ist für die Kontakterfassung während der Corona-Pandemie konzipiert. Statt eines Zettels mit Kontaktdaten und Dauer des Aufenthalts auszufüllen, kann künftig die Luca-App genutzt werden. Das ist eine Erleichterung insbesondere für Gastronomiebetriebe, Veranstaltungsstätten, Geschäfte oder Sportveranstaltungen.

Seite Mitte April wurde in Landau und im Kreis SÜW die Einführung vorbereitet. Durch die Luca-App können Infektionsketten noch schneller und effizienter durchbrochen werden. (Quelle: Stadt Landau)

Die Luca-App ist für die Kontakterfassung während der Corona-Pandemie konzipiert. Statt eines Zettels mit Kontaktdaten und Dauer des Aufenthalts auszufüllen, kann künftig die Luca-App genutzt werden. Das ist eine Erleichterung insbesondere für Gastronomiebetriebe, Veranstaltungsstätten, Geschäfte oder Sportveranstaltungen.

Vorbereitung zur Einführung der Luca-App steht in Landau/SÜW seit Mitte April
Über sechs Wochen sind seither vergangen, bis in RLP die landesweiten technischen Voraussetzungen zur IT-Vernetzung der Gesundheitsämter geschaffen waren. Ab vergangenem Mittwoch, 2. Juni, ist jetzt auch die schnelle und lückenlose Kontaktrückverfolgen in Landau und SÜW möglich.

„Wir freuen uns, dass die App nun einsatzbereit ist. Für viele Menschen wird sie ein nützlicher Begleiter im Pandemie-Alltag sein und erlauben, ein Stück unbeschwerter zu leben. Die App beendet nicht die Pandemie und ersetzt keine Vorsichtsmaßnahmen, aber sie ist eine sinnvolle Ergänzung der Maßnahmen“, halten Landrat Dietmar Seefeldt und Oberbürgermeister Thomas Hirsch fest.

Wenn nachträglich ein positiver Fall eines anderen Nutzers beziehungsweise einer anderen Nutzerin der App bekannt wird, kann das Gesundheitsamt auf die Daten der Kontaktpersonen der infizierten Person zugreifen. Die Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt kann dann nahezu ohne Zeitverzug beginnen. Infektionsketten werden noch schneller durchbrochen.

Das Gesundheitsamt Südliche Weinstraße ist selbst Nutzer der App, nicht Anbieter. Das Gesundheitsamt kann deswegen weder Unterstützung bei der Installation der App auf dem Smartphone geben noch für Rückfragen zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen zur Luca-App hier.

Corona-Pandemie Südwestpfalz.
Landkreis will regional angepasst reagieren können

Wie in nahezu der gesamten Bundesrepublik steigt auch im Bereich des Gesundheitsamtes Südwestpfalz (Landkreis sowie Städte Pirmasens und Zweibrücken) die Zahl der mit dem Virus SARS-CoV-2 und seinen Varianten Infizierten deutlich an. Betroffen sind zunehmend jüngere Erwachsene sowie Schul- und Kindergartenkinder. Dies war auf einer von Landrätin Susanne Ganster (CDU) einberufenen Pressekonferenz zu erfahren. Darauf sollte man der regionalen Situation angepasst reagieren können, ergänzend zu pauschalen Regelungen von Land und Bund, wünscht sie sich. Ausgangsperren sehe sie nach wie vor kritisch.

Pirmasens.18.4.2021/Werner G. Stähle. Es sei ihr ein Anliegen, die Öffentlichkeit zu informieren, „auch weil wieder viel in Bewegung ist“, eröffnete Landrätin Ganster ihr Pressegespräch. Neu sei, dass mittlerweile Kleinkinder bis vier Jahre betroffen seien und bei bis Vierzehnjährigen deutliche Ausschläge verzeichnet würden. Unter zwischen 15 und 39-jährigen sei ein deutlicher Anstieg erkennbar und 40 bis 59 Jahre alte Personen seien mittlerweile stark betroffen. Bei über 80-jährigen würden kaum noch Neuinfektionen auftreten. Hier zeige sich seit Beginn der Impfungen ein starker Rückgang.

Der allgemeine Anstieg von erkannten Neuinfektionen sei kaum auf die seit sieben Wochen stark zunehmende Zahl von Schnell- und Selbsttests zurückzuführen, erläuterte Thorsten Höh, Referent der Landrätin, auf Nachfragre. Diese hätten nur zu drei Prozent mehr PCR-Tests geführt.

Vom Infektionsgeschehen betroffen seien auch Bildungseinrichtungen, berichtete Landrätin Ganster. Derzeit seien bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften von 25 Schulen Infektionsfälle bekannt. Es handele sich ausschließlich um Einzelfälle. Ein Ausbruchgeschehen sei nicht zu verzeichnen. Auch bei Kindern und Personal von 23 Kindertagesstätten gebe es derzeit positive Testergebnisse.

Schnelltests in den Schulen unter Anleitung ausgebildeter Personen
Es würden regelmäßig Selbsttests unter Anleitung durchgeführt. Zeigten diese eine mögliche Infektion an, folge ein Schnelltest. Alle Schulen hätten inzwischen erreicht, dass dafür ausgebildete Personen zur Verfügung stehen. Ist auch der Schnelltest positiv, schließe sich zur sicheren Abklärung ein PCR-Test an. Diese Reihenfolge sei von der Landesregierung so vorgegeben. „Das wird von uns kritisiert“, fügte Susanne Ganster an. „Besser wäre nach positivem Selbsttest gleich der PCR-Test.“
Die erforderlichen Einverständniserklärungen zum Schnelltest (der juristisch einen körperlichen Eingriff darstellt) lägen pro Einrichtung in unterschiedlichen Anteilen vor. Sie erwarte, dass diese stiegen. Manchmal seien zwar die Eltern einverstanden, aber die Kinder ängstlich. Es gäbe auch Verweigerung und mitunter „starke Reaktionen“, so Susanne Ganster auf die entsprechende Frage.

Es fehlt nach wie vor an Impfstoff
Die vom Land zugeteilten Mengen an Impfstoff seien noch immer nicht ausreichend, erklärte die Landrätin. Das Impfzentrum des Landkreises arbeite an sieben Tagen in der Woche von 8 bis 18 Uhr. Das verdanke man eigens angestellten Kräften sowie zum größten Teil einem Stab von Ehrenamtlichen aus Ärztinnen und Ärzten, Apothekern, Sanitätskräften sowie Verwaltungspersonal.

Bei den Ehrenamtlichen gebe es ein Problem. Deren Aufwandentschädigung unterliege steuerlich den Grenzen der „Übungsleiterpauschale“ (Jahresfreibetrag, wie bei Sportvereinen). „Das reicht nicht“, bemängelte Landrätin Ganster, „das bringt uns praktische Probleme“. Sie habe die Landesregierung angeschrieben, deren Reaktion stehe noch aus.

Stand Donnerstag hätten 17.032 Personen Erstimpfungen bekommen und 4.168 auch die Zweite Dosis. Impflinge könnten das Vakzin nicht wählen, war zu hören. Das erfahre man erst vor der Verabreichung. Verweigerungen kämen vor. In diesem Fall werde keine alternative Impfung angeboten. Betroffene könnten sich um einen neuen Termin zu gleichen Bedingungen bemühen.

Demnächst Kontaktverfolgung mit der Luca-App
Für den Einsatz der Luca-App sei technisch alles vorbereitet. Man erwarte, in zwei Wochen beginnen zu können. Eine einzelne Zertifizierung stehe noch aus. Allerdings sei die Datenschutz-Haftung noch ungeklärt sowie wer die Folgekosten trägt. Man schätze diese auf 80.000 Euro.

Diese App habe viele Vorteile, aber es werde beispielsweise in Restaurants im Gegensatz zur bisherigen Schriftform die Tischnummer nicht erfasst. Deshalb könne gegebenenfalls die Zahl der möglichen Kontaktpersonen nicht eingegrenzt werden, was den Aufwand zur Nachverfolgung künftig erheblich steigere.

Problematische Ausgangssperre
Die Verhängung von Ausgangsperren sehe sie nach wie vor kritisch, betonte Susanne Ganster. Zwar sei sie der Meinung, es brauche eine bundeseinheitliche Regelung, aber sie fordere auch, dass regional angepasste Reaktionen möglich sind. Tatsächlich würde das Land keine Abweichungen genehmigen. Sie habe dort zusammen mit dem Leiter des Gesundheitsamtes konkrete Situationen geschildert und Vorschläge vorgetragen, was aber nicht genehmigt worden sei. „Wir wollen regional reagieren können“, betonte die Landrätin.

Aktuell
Stand heute, 18. April, ordnet das Landesuntersuchungsamt (LUA) den Landkreis Südwestpfalz mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 93,9 in Alarmstufe rot ein. Die Stadt Pirmasens hat heute mit 201,3 erstmals die 200er Marke überschritten. Und Zweibrücken, das zeitweilig den niedrigsten Wert des gesamten Bundeslandes verzeichnen konnte, findet sich seit gestern mit 114,1 über über dem Grenzwert, ab dem vom Land angeordnete zusätzliche Beschränkungen und Verbote gelten, falls dieser anhält.

Quelle: red.
Die Grafik der KV Pirmasens zeigt die Entwicklung der Fallzahlen in der Corona-Pandemie in der Südwestpfalz. Zeitraum: Apr.2020 bis 18.4.2021

Corona Kontaktnachverfolgung. Stadt Landau und Kreis SÜW bereiten Einführung der luca-App vor

Die Nutzung der luca-App zur Kontaktnachverfolgung bei Corona-Infektionen wird künftig wohl eine der Voraussetzungen für weitere Lockerungen sein. Die flächendeckende Einführung wird in RLP zentral vom Land gesteuert und unterliegt dessen Vorgaben. Aktuell schafft das Gesundheitsamt Landau/SÜW die technischen Voraussetzungen dafür, um die App zur Kontaktnachverfolgung in Stadt und Kreis nutzen zu können.

Landau/SÜW. 13.4.2021/hi. Auch Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Landrat Dietmar Seefeldt wünschen sich eine schnelle Einführung der App zur digitalen Nachverfolgung von Kontakten: „Wir möchten die Betriebe und Unternehmen in Landau und SÜW schon jetzt bitten, sich in ihren jeweiligen Bereichen über die technischen Voraussetzungen zur Nutzung der luca-App zu informieren“, betonen Hirsch und Seefeldt.

Es sei klar, dass die Nutzung der App künftig wohl eine der Voraussetzungen für weitere Lockerungen sein werde. Die Stadt Landau und der Landkreis SÜW seien weiter bereit, ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie zu leisten, heißt es dazu aus den beiden Rathäusern. Neben Impfen und Testen zähle auch eine gute und schnelle Kontaktnachverfolgung im Ernstfall dazu. Durch die digitale Nachverfolgung von Kontakten mit der luca-App könnten Infektionsketten effizienter unterbrochen werden.

luca-Modellkommunen: Landau, VG Edenkoben und Ortsgemeinde Herxheim
Die Stadt Landau sowie im Landkreis SÜW die Verbandsgemeinde Edenkoben und die Ortsgemeinde Herxheim haben sich beim Land als Modellkommunen für weitere Lockerungen beworben. In ausgewählten Städten und Gemeinden mit niedriger Inzidenz soll es künftig möglich sein, durch schlüssige Test- und Nachverfolgungskonzepte weitere behutsame Öffnungsschritte zu erproben. Zu den Voraussetzungen gehört auch die Nutzung der luca-App.